GALLOWS POLE - Revolution

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VÖ: 15.01.2010
Bandinfo: GALLOWS POLE
Genre: Heavy Metal
Label: Karthago Records
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Lineup  |  Trackliste

Seit 1975 bereits sollen GALLOWS POLE hierzulande ihr Unwesen treiben; bislang hat sich die Truppe aber gekonnt unterhalb meines Radars bewegen können. Nun hat es aber das aktuelle Output "Revolution" doch auch in meinen CD-Player geschafft; und schon nach den ersten Takten des Openers "You're In My Way", der mit tausendfach gehörten OPUS-Tribute-Chören anhebt, beginne ich zu denken, dass diese Versäumnis kein allzu großer Verlust war. Doch will man natürlich insbesondere Landsleuten gerne eine Chance geben, und so folgt dann mit "Hell Again" der nächste muntere Achtziger-Hardrock-Track, der den Hörer aber dann mit einem uninspirierten, dafür aber zigfach wiederholten Refrain zu Tode knüppeln möchte. Weiter im Programm bitte.

Allerdings macht's dann das folgende "Dirty Love" mit seinen schauderlichen WASP'schen Textplatitüden und blutleeren Vocals, die alles andere als Sexappeal verströmen, auch nicht gerade besser. Generell leistet man sich dann noch in anderen Songs etliche Text-Totalausfälle, die auch vor komplettem Grammatik-Genozid der englischen Sprache nicht haltmachen ("fighted"?! Echt jetzt?!), kann diese dann aber auch weder durch zwingende Hooks, noch durch eine sonderlich starke Produktion oder gutes Songwriting rechtfertigen. Also langsam wird's schwierig, hier noch aufmunternde Worte zu finden für unsere Landsmänner...

Aber gut, Ballade muss es natürlich auch eine geben, und so legt man dann mit "Always" eine weitere komplett belanglos und emotionslos eingespielte Nummer vor, die sich nach besserer Garagenproduktion anhört, und die dann noch dazu schmerzhaft im Rhythmus-Gebälk kracht - sorry Leute, aber so wird das nichts mehr. Ein mieser Refrain wird NICHT dadurch besser, dass man ihn noch zwanzig mal wiederholt. Also echt, dieser Song hätte spätestens nach 3:30 Minuten vorbei sein müssen - wie man daraus eine über fünf minütige Nummer machen kann, entzieht sich meinem Verständnis gänzlich.

"For Lovers" ist dann endlich mal eine ganz gefällige, launige Rocknummer, die zwar abgesehen von den Mark-Knopfler-Tribute-Vocals auch keine wirklichen Höhepunkte hat, aber wenigstens keine Aggressionen ob tumber Texte oder songwriterischer Diarrhö auslöst, und auch "Lonely Hearts" schlägt in eine ähnliche Kerbe.

Aber leider können auch solche etwas weniger verzichtbar ausgefallene Tracks das Gesamtbild angesichts einiger absoluter No-Gos auch nicht mehr retten; also dass GALLOWS POLE ein Geheimtipp in Österreich bislang gewesen sein mögen, das möchte ich gern glauben - aber wenn man sich das aktuelle Scheibchen anguckt, dann meint man fast, es wäre besser, wenn der Tipp auch weiterhin geheim bliebe. Also ich versuche ja eigentlich immer, fast jedem Album etwas Gutes abzugewinnen und die Mühen und Arbeit, die ihn ein solches fließen, zu honorieren; bei "Revolution" fällt mir das aber leider ausnehmend schwer; und daran kann auch ein U2-Tribute-Song in Form von "Early Days" nichts mehr ändern, und über das abschließende "Baby Come On" verliere ich lieber erst gar keine Worte. Also dieses Scheibchen geht einfach gar nicht, und ist leider absolut verzichtbar. Wenn euch eure Ohren lieb sind, dann meidet jedes CD-Regal, in dem ihr eine Kopie dieses Machwerks vermutet.



Bewertung: 0.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (06.08.2010)

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