Thormesis - Vergangene Asche

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VÖ: 00.00.2010
Bandinfo: THORMESIS
Genre: Pagan Metal
Label: Düsterwald Produktionen
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Lineup  |  Trackliste

Hübsche Naturbilder und nicht ganz so hübsche Gesichter, mit grimmigem Blick und rot – weißem Corpsepaint. Axtschwingend präsentieren sich THORMESIS in ihrem Booklet – und richtig geraten: ihre Scheibe lässt sich untrüglich dem Pagan Metal zuordnen.

Überraschenderweise beginnt der erste Titel „Wellenbruch“ mit einer sehr anmutigen Melodie. Schon bald wird aus der Gitarrenmelodie ein eingängiges wohltönendes Klangwerk, das als Auftakt gleich Vorfreude auf die folgenden 9 Titel macht. Im Booklet sind nur wenige Textzeilen abgedruckt, dabei hat man aber besonders aussagekräftige Zeilen gewählt. Auch wenn man bei einigen Titeln sehr im Klischee verhaftet bleibt, überzeugen die doch gut formulierten und wohl durchdachten Lyrics. THORMESIS beweisen, dass sie die Dichtkunst auch über „Lalala“ -Zeilen und „Hoi“-Rufe hinaus beherrschen. Bemerkenswert ist, dass die Band verschiedene Gesangstile kombiniert. Man wechselt zwischen Gekeife, gelegentlichen Growls und Cleangesang.

Mit einem fröhlichen „Hoi“ beginnt der zweite Titel „Nordmond“. Schnell baut sich aber eine recht düstere Stimmung auf – leider wird man aus dieser durch den einsetzenden Klargesang regelrecht herausgerissen. Die Stimmfarbe eignet sich weder für epische Passagen noch finstere Atmosphäre. Bei „Mein toter Weg“ und Die Jagd“ gelingt es um einiges besser, die Harmonie zwischen Musik und Vocals herzustellen. „Mein toter Weg“ ist auch keineswegs ein trister, trauriger Totenmarsch, sondern lebhafte Ehrbekundung an die „toten Seelen“. Bei „Geladen zum Fest“ passt der Cleangesang wiederum perfekt. Der Titel macht Stimmung, und man stellt sich unweigerlich ein schon leicht dem Alkohol verfallenes Live – Publikum vor, das mit Vergnügen die Stimme erhebt. Zwischen dem Beginn und Refrain, welche nicht nur durch Kneipengeräusche die Stimmung eines Saufgelages gut vermitteln, steckt auch noch ein vielseitiger Titel zwischen energiereichen Breaks und temporeichen Passagen.

Das Album überzeugt durch die dynamischen Arrangements und bietet einen unterhaltsamen Hörgenuss, auch wenn man gelegentlich bemängeln könnte, dass gewisse Strukturen bei manchen Titeln etwas zu oft wiederholt werden. Technisch kann sich die Produktion ebenfalls sehen lassen. „Vergangene Asche“ ist ein hörenswertes und abwechslungsreiches Album, das trotz gewisser Klischees nicht im „Einheits- Sumpf“ ähnlicher Produktionen versinkt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Vár (15.08.2010)

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