Thorngoth - Leere

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VÖ: 00.05.2010
Bandinfo: Thorngoth
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit der Veröffentlichung des „Thelema Of Destruction“-Albums galten THORNGOTH im Jahre 2007 als Aufsteiger im Black Metal-Underground. Die Erwartungen waren hoch, die Kritiken gut, und kurz darauf konnte man mit dem noch im selben Jahr veröffentlichten Zweitling „Rauhnacht“ an den Achtungserfolg anknüpfen. Jetzt, drei Jahre später, melden sich die Deutschen mit „Leere“ eindrucksvoll zurück.

Die allesumfassende Leere gibt sich dabei erstaunlich wütend, es regiert der Blast. Die beiden Gitarristen Sorath und Vulgrim verstehen es dabei ausgezeichnet, ihren Klampfen pure Verzweiflung zu entlocken. Dementsprechend düster fällt „Leere“ auch in seinen mitunter großen melodischen Momenten aus, Hoffnungsschimmer gibt es programmatisch natürlich keinen. Aber so soll das ja auch sein: Die Atmosphäre, die THORNGOTH evozieren, ist gnadenlos niederdrückend und hinterlässt nach einer knappen Dreiviertelstunde nichts als verbrannte Erde. Die neun epischen Tracks des Albums gehören allein schon aufgrund der gemeinsamen Grundstimmung – und des Titels – zusammen und präsentieren sich dementsprechend eher als Variationen auf ein Thema als als eigenständige Songs, was dem Konzept aber sehr gut entspricht.

Das größte Manko an THORNGOTHs neuer Veröffentlichung ist wieder einmal die unausgewogene Produktion. Das Songmaterial leidet zwar nicht am Mix, man wird allerdings das Gefühl nicht los, dass da mit etwas mehr Politur eine deutlich hörfreundlichere Platte – und damit ein breiteres Publikum – drin gewesen wäre. So klingt „Leere“ sehr nach klassischem Old School-Black Metal, was zwar auch seine Meriten hat, aber selbst in der traditionsbewussten Black Metal-Szene nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist.

Trotzdem: „Leere“ ist ein ambitioniertes Black Metal-Unterfangen, das dem deutschen Quintett sehr gut gelungen ist. THORNGOTH haben ihren Stil gefunden. Die Deutschen agieren zwar nicht übermäßig innovativ, verstehen aber zweifelsohne, worauf es bei Black Metal ankommt. Und das ist im Regelfall nicht nur mehr als genug, sondern auch mehr, als die Masse zu bieten hat.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (07.09.2010)

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