THE CROWN - Doomsday King

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VÖ: 24.09.2010
Bandinfo: THE CROWN
Genre: Thrash Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

War ja auch zu erwarten. Dass die schwedischen Vorzeige Death’n’Roller THE CROWN irgendwann wieder eine neue Scheibe herausbringen, war fast so klar wie die IMMORTAL-Reunion oder das Amen im Gebet. Mit Sänger Johan Lindstrand gab es schon zu „Crowned In Terror“ Zeiten Probleme (der von Tomppa Lindberg eingekeifte Silberling wurde ja bekanntlich neu eingezockt), 2004 war die Kultband endgültig dem Tode geweiht. Lindstrand hat mit seiner - stets auf allen Bühnen der Welt zockenden - Spielwiese ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET nicht wirklich in die Herzen der CROWN-Jünger gefunden. Für das große Comeback nach sieben Jahren Grabesstille beorderte die wiedervereinigte Instrumentalfraktion Jonas Stålhammar zum Mikro, seines Zeichens Mitstreiter bei den Todmetall-Pionieren GOD MACABRE.

Optisch macht der gute Herr vielleicht nicht so viel her wie Metal-Elvis Lindstrand, vokaltechnisch steht ihm der Old-School Deather aber um keinen Deut nach. THE CROWN verstehen es nämlich sehr gut, auch im neuen Jahrzehnt zu drücken, zu treiben, zu rotzen und zu zerstören. „Doomsday King“ dröhnt dabei sogar weitaus brachialer aus den Speakern, als die ehemaligen Geniestreiche „Deathrace King“ oder „Possessed 13“. Auf dem insgesamt siebenten Longplayer (inkl. der CROWN OF THORNS Ära) lässt das Quintett Tod und Verderben übers Land einbrechen. Der eröffnende Titeltack gibt nach kurzer Einführungszeit die Richtung vor – kompromissloser Death/Thrash der Oberklasse mit den bandtypischen Gitarrenlicks und hasserfüllten Aggrovocals. Völlig egal ob „Angel Of Death 1839“, „Soul Slasher“ oder „Blood O.D.“ – die Trollhättaner holzen durchgehend im knackigen Up-Tempo durchs Gebälk und lassen das Zielpublikum sabbernd und irritiert zurück. Das abwechslungsreiche Gitarrenspiel des Sechssaiter-Duos Marcus Sunesson und Marko Tervonen überzeugt auf allen Linien und Janne Saarenpää gehört immer noch zu den besten Knüpplern dieses Planeten. Mit „From The Ashes I Shall Return“ und „To Light“ packen die Prügelwichte am Ende sogar zwei sechsminütige Brutalo-Epen dazu. Alles Eitel Wonne? Nicht ganz, denn das an sich wirklich knackige und wild um sich schlagende Werk leidet an zwei Kinderkrankheiten.

Einerseits gibt es auf „Doomsday King“ so gut wie überhaupt keine Abwechslung, andererseits haben sich THE CROWN in ihrer Abwesenheit nicht um einen einzigen Grad bewegt. Den Puristen und Die-Hard Fans wird das natürlich gelegen kommen, ein Comeback mit neuem Shouter sollte sich aber dennoch von den vergangenen Publizierungen abheben können. Ein in Mid-Tempo gehaltener Death-Rock Track zum durchatmen wäre auch nicht zu viel des Guten gewesen. Aber wie gesagt: Kinderkrankheiten. „Doomsday King“ ist alles in allem eine absolut gelungene Rückkehr ins Metal-Biz und das einstige Stamm-Label Metal Blade wird sich über den Verlust an Century Media sicher bald in den Arsch beißen. Jetzt noch eine saftige Tour nachlegen und die Burschen sind so hip wie eh und je!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (21.09.2010)

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