INCASSUM - In Vain

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: INCASSUM
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Nein, bei den Herrschaften von INCASSUM handelt es sich nicht um zwielichtige Geldeintreiber. Der lateinische Name des Quintetts aus Manchester bedeutet einfach nur das selbe wie der Titel ihrer EP : „In Vain“. Warum mir diese Scheibe ganze zwei Jahre zu spät auf den Schreibtisch flattert ist mir allerdings ein Mirakel. Da die Band ausser zwei Demos und diesem Debut-Output zwischenzeitlich nicht wirklich viel auf die Reihe gebracht hat ausser ein paar Gigs in der näheren Umgebung, werd ich das Teil halt trotzdem noch „nach-reviewen“. Denn immerhin ist der Six-Tracker zumindest teilweise nicht so übel.

Ich habe halt das Gefühl, die Band übernimmt sich ein wenig und steuert zumeist kopflos durchs Metal-Wunderland. Weniger wäre hier oft mehr gewesen, aber vom technischen Aspekt her gibt’s durchaus gute Haltungsnoten. Hier ist durchaus Talent vorhanden, man weiss aber noch nicht so recht, wie man es richtig bündelt. Sangesgrazie Sharleen Kennedy hat sowohl den cleanen Goten-Gesang drauf, kann aber auch in jedem Sabina Classen-Grunzalike-Wettberwerb locker den ersten Preis einfahren.

„History Repeats“ gefällt mir hier noch am besten, weil er von allen Songs der schlüssigste ist. Auch den Opener „The Beckoning“ lass ich noch als halbwegs ordentlich durchgehen. Die restlichen vier Songs verlieren den roten Faden allerdings zu schnell, mischen zu viele Einflüsse aus Gothic-, Death- und Progressive Metal durcheinander, wirken arg orientierungslos. Bei der Halbballade „So Red“ übersteuern zudem manche Tonspuren dermassen, dass man denkt, da wäre jetzt was mit’m Subwoofer.

„All These Lies“ hat einige gute Riffs drin, die aber durch den viel zu wirren Songaufbau schnell wieder relativiert werden. Die Mischung aus Gothic, Thrash und Death zündet hier halt nicht so, wie sich’s INCASSUM vielleicht vorgestellt hätten. Insgesamt möchte ich die Truppe aber nicht grob unterbewerten, da sind sicher gute Basics vorhanden. Aber man muss abwarten, wie sich das Zeug weiterentwickelt. Nachdem Basser Dave Mullard vor einigen Wochen ausgestiegen ist, wird’s mit dem nächsten Output dann auch noch ein Weilchen dauern...



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (26.09.2010)

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