STONE SOUR - Audio Secrecy

STONE SOUR sind mittlerweile schon so etabliert, dass sie wohl kaum noch jemand als ein reines Nebenprojekt von SLIPKNOT bezeichnen dürfte. Dennoch müssen ihre Anhänger stets vier lange Jahre auf ein neues Album der Band warten, da der beidseitige Erfolg die verfügbare Zeit naturgemäß recht knapp werden lässt. Und damit auch in der Zukunft alles so bleibt wie es ist, hat man diesmal rein gar nichts dem Zufall überlassen.

Ihr drittes Album „Audio Secrecy“ ist ein Paradebeispiel für professionelle Rockmusik im 21. Jahrhundert, denn hier sitzt garantiert jeder Ton an der genau richtigen Stelle. Die flotten Stücke im Alternative Metal und Post-Grunge Stil haben allesamt supereingängige Refrains, weshalb sie sich schon beinahe zwangsweise zu Ohrwürmern entwickeln müssen („Digital“, „Unfinished“). Diese Nummern sind gesamt gesehen auch durchaus überzeugend ausgefallen, aber bei den ruhigeren Songs sieht die Sache dann schon etwas kritischer aus. Die hier gebotene Mischung aus Emo-Versatzstücken und 80er-Rock Stadionballaden ist so dermaßen klebrig und schmalzig geworden, dass man bei Songs wie „Miracles“, „Imperfect“ und vor allem „Hesitate“ beinahe glauben könnte, es handle sich hierbei um einen angestaubten Kuschelrock-Sampler.

Somit hinterlässt die Platte einen mehr als zwiespältigen Eindruck, da es STONE SOUR mit ihrem Perfektionismus diesmal doch ein wenig übertrieben haben. Kommerziell dürfte „Audio Secrecy“ aber auf alle Fälle ein voller Erfolg werden, denn schließlich wurden jedem Song sämtliche Ecken und Kanten genommen damit er auch problemlos ins gängige Formatradio passt.