Katra - Out Of The Ashes

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VÖ: 29.10.2010
Bandinfo: Katra
Genre: Gothic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Album Nummer drei der finnischen Gotenmetaller KATRA – namensgebend ist hier übrigens Frontfrau Katra Solopuro – schließt mehr oder weniger nahtlos an den Vorgänger „Beast Within“ (2008) an. Zwar ist man mittlerweile nur noch zu fünft, agiert dafür aber beim Songwriting konsequenter. Inzwischen wissen KATRA, wie man einfache, unspektakuläre Songs in überschaubarer Länge schreibt. Und da wären wir auch schon beim Hauptproblem von „Out Of The Ashes“: es hat keine Ecken, keine Kanten, klingt viel zu gewollt und noch mehr vorhersehbar als die ersten beiden Outputs der Herrschaften.

Hätte man das ganze Album mit Songs vom Kaliber des hymnischen „One Wish Away“, des treibenden Titelsongs oder des verhältnismäßig harten „Mirror“ bestückt, wäre es wahrscheinlich eine recht tolle Scheibe geworden, bei der nicht nur Gotenrocker vor Freude im Kreis gehüpft wären. Aber so hat man drei, vier halbwegs gute Songs am Start, und der Rest ist eher mau. Nullachtfuffzehn-Metal mit Weibsgesang halt, wie man ihn schon hundertmal gehört hat. Hier ist man eben lieber auf Nummer sicher gegangen, statt das durchaus vorhandene Potential ein wenig voran zu pushen.

„Delirium“ , „Anthem“ oder „Vendetta“ sind noch halbwegs passable Mainstream-Tracks, aber „Envy“ , „The End Of The Scene“ und „Hide And Seek“ haben einen überaus hohen Gähn-Faktor, und man hätte sich diese Füller ruhig schenken können. KATRA sind musikalisch jetzt nicht unbedingt uninteressant, auch wenn sie sich momentan eigentlich durch nichts Weltbewegendes vom Rest der Szene abheben. Sie fühlen sich scheinbar wohl in ihrem Metier, das merkt man der Musik auch an – und zumindest versuchen sie den Gothic Metal bis ins hinterletzte Schublädchen auszureizen.

Aber ein starkes Album ist „Out Of The Ashes“ bei weitem nicht geworden. Natürlich, wenn man auf Frauengesang stehen tut, wird man auch hieran nicht vorbeikommen. Aber es gibt sicher interessantere Bands aus dieser Ecke, die auch mehr Innovatives zu bieten haben. Wer sich beispielsweise die neue ATROCITY mal reinzieht, weiß was ich in etwa meine. In ihrer Heimat Finnland wird das Quintett sicher noch in größerem Ausmaß abräumen, und seit dem Ende von NIGHTWISH warten sowieso alle auf einen würdigen Nachfolger. KATRA werden das aber zumindest mit dieser halbgaren Platte nicht werden.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (20.10.2010)

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