Helloween - 7 Sinners

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VÖ: 29.10.2010
Bandinfo: HELLOWEEN
Genre: Power Metal
Label: SPV / Sony Music
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Lineup  |  Trackliste

Nach dem nicht unoriginellen, aber sicher gewöhnungsbedürftigen Jubiläums-Ausflug in Pop-, Funk-, Ska- und orchestrale Gefilde mit ihrem etwas anderen Best-Of Album "Unarmed", haben die deutschen Power Metal-Vorreiter von HELLOWEEN nun wieder die Gitarren in die Amps eingestöpselt und melden sich lautstark - und natürlich pünktlich zu Halloween - im Heavy Metal zurück! "7 Sinners" heißt das neueste Output der Kürbisköpfe, und ein absolut amtlicher Kracher ist es geworden!

Regelrecht ungewöhnlich heftig geht man nämlich zu Werke auf der neuen Langrille, und gleich zu Beginn donnern Tracks wie die Singleauskopplung "Are You Metal?", "Raise The Noise" oder der Stampfer "Where The Sinners Go" in amtlicher Produktion von Charlie Bauerfeind aus den Boxen, dass einem regelrecht die Ohren durchgepustet werden. Zugegeben, diese Art des unerwartet heftigen Songwritings kommt einem Herrn Andi Deris zweifelsfrei entgegen, der sich ja in der Vergangenheit öfters mit den extremen Gesangslinien, wie sie eben für einen Michael Kiske gepasst hätten, recht schwer getan hat.

Auf dem neuen Album aber passt die Herangehensweise doch recht gut zur Stimme des derzeitigen HELLOWEEN-Fronters, und so ergibt sich auch ein durchwegs homogenes Gesamtbild. "Klassische" HELLOWEEN-Melodien gibt's dafür etwas weniger - gerade mal "Who Is Mr. Madman" passt da in diese Kategorie, eventuell auch noch "The Smile Of The Sun". Andererseits bedient man sich dafür bei Songs wie "Long Live The King" herzhaft am JUDAS PRIEST'schen gesetzesbrechenden Riffing, und orientiert sich generell einfach verstärk am schnellen Speed- und auch Thrash-Metal der frühen Bandphase. Ein nicht uninteressanter Ansatz, der mehr als einmal für hochgezogene Augenbrauen sorgt.

Aber nicht alles, was glänzt, ist auch Gold - und nachdem der erste Schein der neuen Songs ein bisschen vergeht, tun sich dann doch ein paar Schwächen im Songwriting auf. Klar, wirklich schlechtes Album liefern HELLOWEEN hier definitiv keines ab, aber ein Meilenstein ist das wohl härteste und heftigste Album der Bandgeschichte auch nicht unbedingt geworden. Dazu fehlen dann doch hin und wieder die ganz großen Hooks und erinnerungswürdigen Momente; phasenweise wird gar allzu viel auf die Brutalo-Brechstange gesetzt. Bei allem Mut zum Experiment - hin und wieder darf man auch gerne auf altbewährte Qualitäten setzen!

Nichtsdestoweniger ist "7 Sinners" ein durchaus gutklassiges Output geworden, dass auf Grund seiner Songstrukturen und Charakteristika insbesondere der Stimme von Fronter Andi Deris sehr entgegenkommt, und für einen nicht zu verachtenden frischen Wind im HELLOWEEN'schen Backkatalog sorgt. Fans der Kürbisköppe holen sich das Teil sowieso, alle anderen hören einfach mal rein, ob der neue Stil ihnen zusagt; ich jedenfalls bin schon mal sehr auf die Livewirkung der neuen Songs gespannt!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (20.10.2010)

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