Akrea - Lügenkabinett

Artikel-Bild
VÖ: 22.10.2010
Bandinfo: AKREA
Genre: Melodic Death Metal
Label: Drakkar Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Es gibt neues aus dem Hause AKREA. Gerade einmal ein Jahr ist nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums "Lebenslinie" vergangen, welches mich damals sehr begeisterte. Leider hatte ich damals diese Urbayrische Melo-Death Truppe vor ein paar Monaten aus den Augen verloren. Daher kam es auch überraschend für mich, dass bald ein neues Album im Musikladen meines Vertrauens stehen würde.

Jemand, der CDs nach dem Aussehen und quasi blind kauft, würde "Lügenkabinett" wohl nie anfassen, da das Cover der Scheibe nicht gerade mit Schönheit besticht. Doch nun gut, was wirklich zählt, ist wohl der musikalische Inhalt. Ohne Intro geht es auch sofort los. Begrüßt wird man von eigentlich recht guten, wenn auch nicht unbedingt besonderen Melodic Death Metal Riffs, welche aber trotzdem gut ins Ohr gehen. Die gelegentlichen Tempowechsel sind, Gott sei Dank, nicht allzu oft eingesetzt und verkommen auch nie zu langweiligen Schlepp-Passagen. Gesanglich gibt es nicht wirklich etwas zu meckern. Er wechselt wie schon auf "Lebenslinie" beständig zwischen hohem Gekrächze und recht tiefem , wenn auch leicht und klar zu verständlichem, gegrowle über. Die gelegentlich eingestreuten Gitarren Solos wissen zu gefallen und bewegen sich immer auf hohem Niveau.

Das eher ruhige Intro zu "...so schön" reißt einen wieder aus den übermäßig schnell gespielten Liedern heraus und bleibt eine der wenigen Abwechslungen auf dem Album. Wo ich gerade über Abwechslung schreibe: Das ist wohl das größte Manko von "Lügenkabinett". Selbst nach mehrmaligen durchlaufen blieb nur ein einziger Song bei mir hängen, obwohl ihr letztes Album voller Kracher war wie z.B. "Imperium", "dieser Klang" oder "Tribock". Wobei dann auch das Instrumental "Zwischen den Welten" gleich mit einem Bassintro, dem Einsatz eines Klaviers, hoher Riffvielfältigkeit und mehreren, melancholisch hohen Solos glänzt. Der Song ist ein ganzes Meisterwerk der wirklich alles andere auf dem Album in den Schatten stellt.

Insgesamt betrachte ich das Album als eher guten Einheitsbrei. Wenig sticht aus der Masse heraus und somit bleibt auch nicht viel hängen. Doch wenn man sich wirklich darauf einlässt, wird man auch seinen Gefallen daran finden. Im Grunde ist es wie mit einer guten Black Metal CD: Entweder man hört es sich von Anfang bis Ende, oder man lässt es bleiben.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Oliver Wilde (22.10.2010)

ANZEIGE
ANZEIGE