Kid Rock - Born Free

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VÖ: 12.11.2010
Bandinfo: KID ROCK
Genre: Rock
Label: Atlantic Records
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Lineup  |  Trackliste

Nachdem der "Rock'n'Roll Jesus" KID ROCK 2008 mit "All Summer Long" wohl den europäischen Sommerhit des Jahres gelandet hat, erwarteten viele von dem charismatisch-verrückten Rüpel-Hip Hop-Rocker (das beschreibt den Mann wohl am besten?!) wieder eine Rückkehr zu seinen härteren, nicht allzu fröhlichen Zeiten. Wer sich aber drei Jahre nach seinem letzten Album das neue Cover-Artwork zu seiner aktuellen Platte "Born Free" ansieht, der weiß sofort, dass das mit Sicherheit nicht der Fall sein wird, den KID ROCK bleibt seiner Southern Rock/Country/Pop-Rock-Schiene treu.

Schon beim Opener und gleichzeitigen Titeltrack "Born Free" zeigt KID ROCK, dass Rap-Passagen hier absolut nichts verloren haben und spielt seine Songs freudig und unbeschwert im rockenden Fahrwasser von Größen wie BRUCE SPRINGSTEEN oder BOB SEGER. Die wenigen Rock-Elemente die auf "Rock'n'Roll Jesus" noch vorkamen, wurden nun endgültig ausgemerzt und somit wird aus "Born Free" ein schwereloser Output, der mit countryesken Melodien und getragenen Balladen punkten kann. Ecken, Kanten und Einzigartigkeit sucht man auf diesem Album zwar vergebens, Charts-Kollegen wie BON JOVI, 3 DOORS DOWN und Konsorten kann KID ROCK aber mühelos erreichen, denn der 12-Tracker ist ein ausgeglichenes, kompaktes Rock-Album geworden, das mit hochkarätigen Feature-Künstlern wie Mary J. Blige, Cheryl Crow und - man höre und staune - Bob Seger höchstpersönlich aufgepeppt wird. Die Melodien und die Texte sind zwar alles andere als neu, aus dem kehligen Munde eines Robert James Ritchie aber dann doch eine Spur besser.

Tja, was bleibt im Endeffekt zu "Born Free" zu sagen. Gestandene Metaller werden die Scheibe so schnell wie möglichst verbrennen und auch eingefleischte KID ROCK-Fans seiner Frühwerke haben hier nichts zu lachen, aber darauf müssten sie eigentlich schon seit "Cocky" eingestellt sein. "Born Free" ist eine radiotaugliche, aber niemals anbiedernde Aufnahme geworden, die etwas zu viel Heimatliebe zu Michigan und Detroit versprüht, ansonsten aber für ruhige Tage und sonnige Gedanken durchaus geeignet ist. Das könnte eine der wenigen kommerziell richtig erfolgreichen Scheiben werden, die bei mir immer wieder mal aufgelegt werden. Das rockende "Purple Sky" schafft es auf alle Fälle auf Dauerrotation, so viel ist sicher...



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: mat (26.11.2010)

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