The New Black - II - Better In Black

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VÖ: 21.01.2011
Bandinfo: The New Black
Genre: Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Tja, Vorschusslorbeeren können im künstlerischen Bereich oftmals auch nach hinten losgehen und einen gegenteiligen als beabsichtigten Effekt auslösen. Im Fall der deutschen Riff-Rocker THE NEW BLACK war diese Angst durchaus berechtigt, wurde ihr vor drei Jahren veröffentlichtes Debüt doch von vielen Magazin- und Musikerkollegen schon vor dem Release in höchsten Tönen gelobt. Auch ich zählte zu diesen Schürern der positiven Erwartungshaltung, im Nachhinein lagen wir damit aber überhaupt nicht falsch, denn "The New Black" wurde ein hochqualitatives, äußerst erfolgreiches Rock-Album, das den fünf sympathischen Jungs den Weg in höhere Rock-Areale bescherte.

Knappe 36 Monate später machen sich die Deutschen nun also auf, um den diffizilen Nachfolger zu präsentieren. Um an dieser Stelle gleich noch einmal den Teufel an die Wand zu malen: Wer mit seinem Debüt schon derart eingeschlagen hat, der hat es mit dem Zweitlingswerk umso schwerer und dieses kann auch oft zum musikalischen Sargnagel werden. Deswegen war ich nur noch gespannter, als "II - Better In Black" endlich zum Hörgenuss freigeschaltet wurde. Und siehe da - THE NEW BLACK rocken wie eh und je! Ein Dutzend an Songs haben die Fünf auf das neue Album gepackt und man kann ruhig behaupten, dass der eine besser als der andere ist. Während "Into Modesty" mit ruhigen Passagen beginnt, mündet es schlussendlich in einen atmosphärisch-akustischen Refrain, der sofort zu gefallen weiß und teilweise ein wenig an die poppigen Kollegen von 3 DOORS DOWN (keine Beleidigung!) erinnert. Im Gegensatz dazu ist "Downgrade" ein harter Riff-Rock-Song, der Zakk Wyldes BLACK LABEL SOCIETY alle Ehre machen würde! "Alter Boys" weiß mit Mitgröl-Melodie zu überzeugen, "Batteries & Rust" mit dreckiger, eingängiger METALLICA-Attitüde. Überraschend variabel zeigen sich THE NEW BLACK schlussendlich mit "Happy Zombies", dessen countryeske Grundstruktur durchaus Airplay-Tauglichkeit aufweisen würde. Ein weiterer Beleg für die unbeschreibliche Variabilität, die "II - Better In Black" aufweist, ist der Unterschied zwischen der kompromisslosen Uptempo-Nummer "Fading Me Out" und dem akustisch anhebenden, etwas melancholischen "When It All Ends". Das ist unverwechselbare, unterhaltende und vor allem niemals langweilige Rock-Kunst anno 2011!

Wie gesagt, THE NEW BLACK könnten mit diesem zweiten Album einen harten Stand haben, in Wirklichkeit haben sie diese Masteraufgabe aber bravourös und abgeklärt gemeistert. "II - Better In Black" ist der perfekte, vielleicht etwas kurze (knappe 44 Minuten!) Einstieg in ein hoffentlich geniales Rock/Metal-Jahr! THE NEW BLACK legen auf alle Fälle schon früh ein fast rundum gelungenes Album ab, das dem rockenden Vorgänger um nichts nachsteht, in mancherlei Hinsicht sogar noch etwas stärker und homogener wirkt. "II - Better In Black" ist deutscher (oder doch amerikanischer?!) Rock in Reinkultur, so wie wir - oder zumindest ich - ihn haben wollen/will...



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: mat (10.01.2011)

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