Andem - Doch' Lunnogo Sveta

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VÖ: 23.07.2010
Bandinfo: Andem
Genre: Symphonic Metal
Label: Apollon Records
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Lineup  |  Trackliste

Eigentlich ist der Female Fronted Symphonic/Gothic Metal mittlerweile schon so ausgelutscht, dass man mit jeder neuen Band fürchten muss, einen weiteren NIGHTWISH-Klon vor sich zu haben. Auch ANDEM aus Russland werden sich den Vorwurf, nur eine weitere Band in einem unbedeutenden Genre zu sein, wohl auch gefallen lassen müssen. Mit "Doch' Lunnogo Sveta" (oder auf Englisch: Moonlight Daughter) haben sie ihr mittlerweile zweites Album veröffentlicht, das zwar alles andere als innovativ ist, aber zumindest unterhaltsam.

So sind die russischen Texte zumindest schon mal ein großer Pluspunkt, der die Band von der großen Masse abhebt. Zugegebenermaßen, ich versteh absolut kein Wort davon, aber das ist allemal besser als diese überaus kitschigen Texte vieler anderer Bands (als Beispiel möchte ich mal "The Power of Love" von LUNATICA nennen, musikalisch super, aber den Text hält man auf Dauer einfach nicht aus). Musikalisch sind ANDEM allerdings eher unspektakulär. Keyboard und Gitarre kommen beide oft genug zum Zug, ja sogar der Bass geht nicht unter, lediglich die Drums klingen in so gut wie jedem Song gleich langweilig. Trotzdem kann man sich über den Sound nicht beschweren, alle Instrumente sind einwandfrei erkennbar. Yulianas Stimme mag jetzt zwar nicht die beste ihres Genres sein, aber sie passt gut zum Instrumentalen. Trotzdem ist das Album auf Dauer einfach nicht das Wahre. Es kommen viele poppige Melodien vor, und obwohl ich während des Hörens immer wieder denke, dass das Songwriting gar nicht mal so schlecht ist und schön ins Ohr geht, muss ich nach dem Hören des Albums feststellen, dass ich von keinem einzigen Song auch nur annäherned eine Melodie weiß. Die Melodien gehen zwar ins Ohr, bleiben dort allerdings nicht lange. Wenigstens ist der Bombast-Anteil nicht zu hoch und das ein oder andere Solo bringt auch etwas Abwechslung in das Album.

Im Großen und Ganzen ist das Album trotzdem eher im durchschnittlichen Bereich anzusiedeln. Es sind zwar ganz gute Ansätze vorhanden, jedoch verschwindet man sehr schnell wieder in der Belanglosigkeit, da alles zu ähnlich klingt, was unter anderem auch an dem schon sehr ausgelutschten Genre liegt. ANDEM erfinden das Rad hier definitiv nicht neu, aber es tut zumindest seinen Zweck: Es dreht sich. Wie schnell es sich dreht muss allerdings jeder für sich selbst bestimmen, mich haut die Scheibe definitiv nicht vom Hocker. Auf deren MySpace-Seite kann man übrigens das ganze Album probehören, als Symphonic Metal Fan sollte man zumindest einmal reinhören und danach selbst entscheiden, ob das Album einen Platz in der Playlist oder in der ewigen Liste der Alben, die die Welt nicht unbedingt gebraucht hätte, verdient hat.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Christoph Murhammer (05.01.2011)

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