Macabre - Grim Scary Tales

Diese Truppe sollte wohl besser abdanken, denn unter Oldschoolspirit verstehe ich etwas anderes! Derart ernüchternd hat Kollege Johannes Deml den Auftritt der schwer in die Jahre gekommenen Horror Deather von MACABRE im Oktober 2010 in München bilanziert. (nachzulesen hier…) Schön und gut, wenn ich mir jetzt dieses Aufeinandertreffen der diversen Massenmörder der Geschichte auf „Grim Scary Tales“ so anhöre, kann ich die Ernüchterung meines jungen Kollegen voll und ganz verstehen. Wo ist sie nur geblieben, diese brachial verspielte Kraft, die Alben wie „Gloom“, oder den 93er Geniestreich „Sinister Slaughter“ noch ausgezeichnet hatten? Wo ist in all den Jahren das wahnwitzige, ja fast schon unmenschliche Tempo geblieben, mit dem Sänger und Gitarrist Corporate Death alias Lance Lencioni und seine Kumpanen ihre kranken und zudem auch noch mehr als detailgetreuen Massenmörderstories aus den Boxen geprügelt haben? Wenig bis gar nichts ist davon übriggeblieben.

MACABRE anno 2011 sind zwar lyrisch noch immer boshaft, musikalisch aber eher zu einem bemitleidenswerten Schatten ihrer selbst mutiert, der technisch noch immer einiges am Kasten hat, dies aber hauptsächlich in eher nichtssagenden Kompositionen versteckt hält. Und warum die Bande sich auch noch am VENOM Classics „Countess Bathory“ vergreifen musste (und das nicht mal wirklich gut!), wird auf ewig in den kranken Gehirnwindungen der Serienmörderfetischisten eingeschlossen bleiben.