Sideblast - Cocoon

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VÖ: 28.01.2011
Bandinfo: Sideblast
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste

Das neue Jahr fängt ja gut an! Gleich die für mich erste CD von 2011 lässt es richtig krachen und legt die Messlatte für Veröffentlichungen in diesem Jahr verdammt hoch!

Verantwortlich für diesen erfreulichen Jahresbeginn sind die Franzosen SIDEBLAST, die mit „Cocoon“ dort weitermachen, wo sie bei ihrer ersten Full-Length-Veröffentlichung „Flight of a Moth“ 2008 aufgehört haben: bei schnellem, abwechslungsreichem, melodischem Death Metal. Vom Sound her kann man SIDEBLAST wohl am ehesten mit neueren Metal-Combos wie BLACK DAHLIA MURDER vergleichen, wobei aber die Franzosen sich deutlich vom Einheitsbrei abheben. Sie schaffen es, das Album so eingängig zu machen, dass es schon beim ersten Anhören Ohrwürmer verursacht, aber auch so komplex, dass es auch nach mehrmaligem Anhören neue Sachen zu entdecken gibt. Man hört der Musik auch die vielen Einflüsse verschiedener Bands an, von neueren Sachen wie BLACK DAHLIA MURDER (an die der Gesang mit wechselnden Growls und Screams erinnert) zu Genregrößen wie CANNIBAL CORPSE, wobei durch den Einsatz vieler Samples ein eher europäisch-melodisches Feeling geschaffen wird.

Gemischt und gemastert wurde die Scheibe übrigens von den Wieslawski-Brüdern in den polnischen Hertz-Studios, wo Polens Metal-Aushängeschilder VADER und BEHEMOTH auch schon gearbeitet haben.

Schon der Opener und Titeltrack „Cocoon“ legt richtig los, mit dem für die Band typischen melodischem Synthie-Sound und dazu hammerharte, schnelle Death-Metal-Riffs, und ageschlossen wird der Song mit dem gesampelten Sprechen eines anscheinend ziemlich wütenden Franzosen. Das folgende „Barbarians“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, mit einer hellen Synthie-Melodie und einem fast MESHUGGAH-würdigen genickbrechenden Riff. Bei „Discordant Symphony“ sind dann leichte Trash-Metal-Einflüsse hörbar, das Teil groovt schnell wie Hölle. Bei „Demigod“ wird unter ein treibendes Riff ein Synthie-Klangteppich gelegt, bevor es mit den Blastbeats erst so richtig losgeht. „Signs“ erinnert teilweise durch Riffing und Gesang an langsame CANNIBAL CORPSE-Stücke von „The Wretched Spawn“ - Zeiten. Ein fast hypnotischer Orgel-Sound prägt „Dirge“, bevor mit „The Fall“ ein instrumentales Zwischenstück mit melodischen Streicher-Klängen und vielen anderen Samples fast zum Entspannen einlädt – und dann kommt ein Höhepunkt des Albums, „Insomnia“, mit einem Riff, das Ohrwürmer garantiert, und abgefahrenen Samples von Frauenstimmen, die beim ersten Anhören überraschtes Grinsen hervorrufen. „Ashes“ startet wieder im Brutal Death-Stil mit melodischen Überlagerungen, bevor „My Perverse Disguise“ mit brachialem Blastbeat-Geknüppel und teilweise fast an IMMORTAL erinnernder Atmosphäre die letzten heilen Genickmuskel vernichtet.

Mit einem Album dieser Klasse sollte es den Jungs aus Frankreich gelingen, ihren Bekanntheitsgrad ordentlich zu steigern. Es ist für Fans aus allen Metal-Genres was dabei, sowohl Anhänger von eher amerikanisch geprägtem technischen Death Metal als auch die melodischere Fraktion kommen bei „Cocoon“ voll auf ihre Kosten. Also wer 2011 mit einer hochklassigen Death-Explosion starten will, dem sei dieses Album ans Herz gelegt.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Luka (27.01.2011)

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