Bullet - Highway Pirates

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VÖ: 04.02.2011
Bandinfo: BULLET
Genre: Hard Rock
Label: Black Lodge Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Zum zehnjährigen Bandjubiläum liefern die Schweden Heavy Rocker BULLET ihr drittes Studioalbum „Highway Pirates“. Mit ihrem 2008er Release „Bite The Bullet“ sind die saucoolen 80er Jahre Befürworter groß durchgestartet und haben in den schwedischen Albumcharts sogar den dritten Platz belegt. In den hiesigen Breitengraden konnten sich BULLET unverständlicherweise noch nicht wirklich durchsetzen, mitverantwortlich dafür ist zweifellos auch der grassierende Hype um die stilistisch ähnlich gelagerten australischen Rüpelrocker AIRBOURNE. Mit einer ausgeklügelten Plattenstrategie und der Sicherheit, im aktuellen „Rock Hard“ das Album des Monats kreiert zu haben, sollten die trinkfesten Skandinavier jetzt aber auch den längst fälligen Schritt der überregionalen Bekanntschaft zuwege bringen.

Das Erfolgsrezept des Vorgängers führen BULLET erwartungsgemäß weiter, die eklatante Steigerung ist dabei schon beim Opener und Titeltrack „Highway Pirates“ zu bemerken. Neben MAIDENesken Twin-Gitarren und der tighten Rhythmusgebung kristallisiert sich bei genauem Hinhören auch SAXONs Biff Byford heraus, den Drummer Gustav Hjortsjö vor knapp zwei Jahren erfolgreich um einen Gastauftritt bat. Die bierige Partystimmung wird mit Motorengeräuschen und AC/DC Riffgelagen auf „Back On The Road“ und „Stay Wild“ nahtlos weitergeführt. Dass man den eingangs erwähnten AIRBOURNE und deren landsmännischen Riffrock-Legenden dabei wie ein Ei dem anderen gleicht, kann nur bedingt als richtig erachtet werden. Das liegt a) daran, dass Sänger Hell Hofer (was für ein bäuerlich-klingend geiles Pseudonym!) durchaus ACCEPT-Legende Udo Dirkschneider in einem neuen Körper sein könnte und b) man sich nicht in der reinen Huldigung der Fünftkontinent-Phalanx gefällt, sondern auch den traditionellen NWoBHM mit allen Poren aufgesaugt hat.

Die Mischung macht’s und das ist gut. Denn BULLET mixen Hard Rock und Heavy Metal besser als all die anderen Retro-Combos, die sich zurzeit am Erdenrund versammelt haben. Gute Laune und Vorfrühlingsstimmung sind auf „Highway Pirates“ unvermeidlich. Egal ob man jetzt beim Lauschen von „Down And Out“ die geöffneten Flaschenbiere zischen hört, sich bei „Knuckleduster“ am liebsten sofort in einer nach Pisse stinkenden Bar prügeln, bei „Heavy Metal Dynamite“ mit Patches-behangener Jeanskutte dem Chef ins Gesicht spuckend den Bürojob quittieren und beim fetzigen Closer „Into The Night“ mit einem alten Dodge und viel Wüstensand auf den Boots eben dieser Nacht entgegenfahren möchte – BULLET garantieren auf ihrem Drittwerk akustische Gesetzlosigkeit, fördern jedermanns „Fuck Off“-Attitüde und legen das verdammt noch mal heißeste Stück Heavy Rock/Metal des blutjungen Jahres vor. Und wer in seinem Webshop signierte Ölgemälde und unfassbar geile „Bullet Clogs“ zum Verkauf anbietet, hat sich quasi selbst unsterblich gemacht. Praise these guys!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (26.01.2011)

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