PHARAO - Road To Nowhere

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VÖ: 17.09.2010
Bandinfo: PHARAO
Genre: Heavy Metal
Label: SAOL
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Lineup  |  Trackliste

Die Band PHARAO ist wieder einmal eine dieser Kuriositäten, die nur das rockende Musikgeschäft zu bieten hat. Gegründet 1977 mit dem Namen REGENBOGEN in der DDR, standen die ostdeutschen Jungs, nach vielen Umbesetzungen, für absolut eingängigen Melodic-Rock, der trotz aller Softheit in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nicht gern gehört wurde. Trotz allem gingen die Jungs ihrer Wege, nannten sich ab Mitte der 80er PHARAO, spielten einige Auftritte und mussten wegen finanzieller Probleme ihren Musikertraum bald brach liegen lassen. "Bad Boys From The East" (1990) und eine kurze EP namens "Virus X" aus dem Jahr 2001 sind die einzigen Überbleibsel der PHARAOnschen frühen Aufnahmen.

Nachdem Mastermind Jacky Lee Man eine etwas zwiespältige Anthologie auf den Markt warf und PHARAO 2006 auch auf dem ehrwürdigen Wacken vertreten waren, stand nun im Spätsommer des letzten Jahres wahrhaftig ein neues Album auf dem Programm. Zwanzig Jahre nach dem letzten (und einzigen) richtigen Album wurde "Road To Nowhere" den Fans präsentiert. Wenn das mal nciht kurios ist, dann weiß ich auch nicht mehr... Aber genug mit der historischen Schwelgerei, kommen wir lieber zum musikalischen Inhalt von "Road To Nowhere". Man und seine drei Mitstreiter verlassen sich auf dem neuen Silberling auf eingängige, etwas härtere Power Metal-Strukturen, die vor allem durch den irgenwie rohen Charakter der Produktion zu gefallen wissen. Während "On The Attack" gleich NWOBHM-like loslegt (mit SAXON-Legende Biff Byford am Mikro), kann beispielsweise auch das treibende "We Are" überzeugen. Viel zu sagen bleibt bei "Road To Nowhere" aber alles in allem nicht. Trotz prominenter Unterstützung - Byford, Tom Angelripper und Mario LeMole - ist und bleibt die Platte ein zwar unglaublich agiles Comeback-Scheibchen einer verloren geglaubten Band; in punkto Songwriting, Ideenreichtum und Drive hat die neue Generation an Musikern die Herren PHARAO aber schon eindeutig überholt. Die Songs sind überhaupt nicht schlecht, der Überraschungsfaktor fehlt aber einfach und somit auch der Anreiz die Platte immer wieder aufzulegen. Wer auf durchschnittliche Kost à la alter SAXON-Haudegen steht und den Nostalgie-Faktor von PHARAO miteinrechnet, bekommt ein gutes, nettes Album ins Haus geliefert; alle anderen sollten zuvor einmal reinhören, um zu entscheiden, ob der 80er-Spirit auch 2011 überhaupt noch funktioniert...



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: mat (30.01.2011)

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