Sideburn - Jail

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VÖ: 25.02.2011
Bandinfo: Sideburn
Genre: Hard Rock
Label: Metal Heaven
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Lineup  |  Trackliste

Es überrascht mich immer wieder, wie viele traditionelle Rock-Bands aus unserem Nachbarland, der Schweiz, über die Grenze lugen, um ihren Rock auch ins restliche Europa zu transportieren. Große Namen wie GOTTHARD und KROKUS können schon längst um eine Vielzahl weiterer Gruppierungen ergänzt werden. Dazu zählen nicht nur Bands wie SHAKRA, sondern auch die, zwar schon etwas älteren, SIDEBURN, die immer wieder klingende Riff Rock-Alben auf den Markt werfen.

Zuletzt hatten sie 2009 "Cherry Red" am Start, zwei Jahre später kommt "Jail". Und "Jail" ist der erneute Beweis, das urtypischer, wenn auch schon tausendmal verbrauchter Blues Rock noch immer zum Bangen und Mitgrölen einlädt, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Natürlich wird man als AC/DC-Epigone bezeichnet (siehe AIRBOURNE), wenn man dreckige Riffs mit einer sirenenhaften, teils unverständlichen Frontstimme vermischt und natürlich wirkt sich dieser Vergleich auf den Gesamteindruck nicht gerade positiv aus und natürlich ist das auch im Fall von SIDEBURNs "Jail" so. Es steht außer Frage, dass die zwölf Songs handwerklich ausgezeichnet gemacht sind, die Texte intellektuell nicht greifbar sind (es geht um Rocker, One-Night-Stands, lange Bärte und Boogie - was sonst?) und mit eingängigen Riffs für absoluten Drive sorgen, nur leider ist das Ganze so wenig überraschend wie ein schlechtes Geschenk zu Weihnachten. Man muss die Songs nicht einmal durchgehört haben, schon kann man Melodien und Texte mitsingen. Das kann einerseits zwar unterhaltend sein, nimmt dem Ganzen andererseits jeglichen Funken an musikalischer Spannung.

"Jail" ist ein von vorne bis hinten gutes, stimmiges Hard Rock-Album, das sich bei allen Genre-Größen dieser Richtung bedient und daraus ein klingendes, wenn auch anti-innovatives Scheibchen macht. Die Instrumental-Fraktion gibt gehörig Gas, Fronter Roland Pierrehumbert weiß, wo der grölende Hammer hängt und auch die Produktion hat genügend Pfeffer in den Rillen, alles in allem ist "Jail" aber nicht mehr als guter Durchschnitt, da so vorhersehbar, dass es schon fast nicht mehr witzig ist. Live sollte das Material aber mehr als zünden - das als kleiner Abschlusstipp von mir!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: mat (17.02.2011)

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