Deadlock - Bizarro World

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VÖ: 25.02.2011
Bandinfo: DEADLOCK
Genre: Melodic Death Metal
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach dem „Manifesto“-Schnellschuss, für den die Deutschen lediglich ein Jahr gebraucht haben, haben sich DEADLOCK mit dem Nachfolgewerk dieses Mal fast drei Jahre Zeit gelassen – was ihnen aber aufgrund ausgedehnter Touren um den ganzen Erdball verziehen sei. Das mittlerweile dritte auf Lifeforce erschienene Album trägt den Titel „Bizarro World“ und weiß auf unerwartete Weise zu überraschen.

Und zwar vor allem deswegen, weil DEADLOCK dieses Mal gerade keine musikalischen Experimente, wie sie die beiden Vorgänger geprägt haben, verbraten haben. Stattdessen haben die Bayern ihren Sound auf die wesentlichen Elemente – messerscharfe Riffs, tightes Drumming, und den Kontrast zwischen dem Gesangsduo Johannes und Sabine – destilliert, was den einzelnen Songs zwar nützt, den Gesamteindruck aber doch etwas schmälert. „Bizarro World“ ist in dieser Hinsicht ein klein bisschen eine Mogelpackung, weil es songtechnisch – und das ist für die Deutschen ein Novum – geradezu konventionell anmutet, auf weite Strecken hervorsehbar funktioniert, und damit mitnichten nach verkehrter Welt klingt.

Positiv ist zu vermelden, dass es sowohl Shouter Johannes als auch Sängerin Sabine geschafft haben, ihre respektiven Vokalperformances noch mal zu toppen – brutaler und zuckersüßer zugleich klang DEADLOCK nie, zumal die charakteristischen Keyboards der vergangenen Alben fast vollständig sanften Klavierarpeggios gewichen sind. In diesem Zusammenhang ist allerdings auch zu erwähnen, dass DEADLOCK nie künstlicher geklungen haben – Gitarrist und Mastermind Sebastian muss sich diesmal den Vorwurf gefallen lassen, die Scheibe überproduziert zu haben. Kaum ein Song kommt ohne Sounds und Effekte aus, die sich nur selten aus dem Songwriting erklären lassen und dementsprechend aufgesetzt wirken.

Trotzdem: Auch Anno 2011 gehören DEADLOCK unbestreitbar zur deutschen Melodic Death-Elite, an der man Kritik nur auf höchstem Niveau üben kann. Wer „Wolves“ und „Manifesto“ mochte, wird auch „Bizarro World“ mögen, und all jene, denen die Vorgänger zu abgedreht waren, finden mit der aktuellen Scheibe vielleicht einfacher zur Musik der Bayern. Angesichts der obigen Kritikpunkte gibt’s dieses Mal aber trotzdem „nur“ 4 Punkte.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (22.02.2011)

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