Collapse 7 - Doomsday Odyssey

Artikel-Bild
VÖ: 18.02.2011
Bandinfo: Collapse 7
Genre: Death Metal
Label: Noisehead Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Gar arg gebeutelt wurden COLLAPSE 7 nach dem 2007er „Supernova Overdrive“ Album. Keine vernünftige Tournee weit und breit, daher auch wieder einmal eine viel zu lange Funkstille und zu Guter Letzt hat sich nach den Aufnahmen zum jetzt vorliegenden, erst dritten Album der seit 92 aktiven Salzburger, auch noch Drummer Mike Gröger aus Zeitgründen ausgeklinkt. Gut seinen Part übernimmt jetzt live ex-BELPHEGOR Fellgerber Tomasz "Nefastus" Janiszewski als sogenanntes Session Member, dennoch waren dadurch schon im Vorfeld die Zeichen für den neuen Longplayer von Mario Klausner & Co. nicht unbedingt die rosigsten.

Geblieben ist der melodische Death Metal der Band, verabschiedet hat man sich – nach ein paar Experimenten am Vorgängeralbum – wieder von den cleanen Vocals, der Klausner grunzt auf „Doomsday Odyssey“ von vorne bis hinten, außer natürlich in den drei Kurzinstrumentals, da darf er die Luft anhalten! Müsste ich den neuen Rundling von COLLAPSE 7 mit nur einem Wort charakterisieren, solide wäre das von mir präferierte Vokabel. Solide hat aber leider auch einen Haken, es ist nicht sehr gut, es ist nicht herausragend, es ist einfach – ja – solide. Das mag daran liegen, dass die zum Trio geschrumpften diesmal ein wenig auf die Höhepunkte vergessen haben. Sicher, es muss ja nicht jedes Mal ein Poprock Nummer sein, wie auf dem Vorgängeralbum, aber diesmal ist es halt „nur“ neunmal groovender Death Metal, der sich gerne auch das Etikett des Death’n’Roll umhängen lässt, geworden. Logisch, dass bei all meiner Kritik das Qualitätslevel von COLLAPSE 7 noch immer für deutlich über dem Durchschnitt reicht, trotzdem sind die meisten Nummern mit ihren vier bis fünf Minuten ein wenig zu lange geraten bzw. lassen in dieser Zeit zu oft die Spannung vermissen. „Idols of Gold“ ist so ein Beispiel: Fängt ambitioniert, mit Gitarrenspielereien an, ergibt sich aber schon nach knappen 20 Sekunden dem stampfenden Death Metal Groove ohne aus diesem für die nächsten fünf Minuten herauszufinden, da hilft nicht mal mehr der leise dahin gehauchte Refrain. Ein ähnliches Schicksal erleidet auch „Dead Cold Triumph“, fängt wunderbar harmonisch mit Akustik Gitarre an, entpuppt sich dann aber als zwar okay’er, aber halt nicht wahnsinnig aufregender Melo-Death Happen. So richtig geil ist auf „Doomsday Odyssey“ eigentlich nur „Crisis Complete“, da gingen die Mannen endlich aus sich heraus, da wurde Tempo gebolzt, da darf die Gitarren eine feine, manchmal gar filigrane Klinge fahren - Jungs, warum nicht öfters?

Um jetzt das solide nicht über zu strapazieren, möchte ich zum Schluss nur anmerken, dass die vorliegenden neun regulären Tracks von „Doomsday Odyssey“ mehr als gehobenes Death Metal Futter aus der Alpenrepublik darstellen, der große Schritt Richtung Internationalität wird damit aber wohl nicht zu 100% gelingen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (24.02.2011)

ANZEIGE
ANZEIGE