Cavalera Conspiracy - Blunt Force Trauma

Die Cavalera Bros. sind auch mit ihrem zweiten Verschwörungs-Rundumschlag noch immer die erste Anlaufstelle für frustrierte SEPULTURA Jünger. Da Andreas Kisser schon seit zig Jahren und ebenso vielen Alben nichts wirklich herausragendes mehr zu Stande gebracht hat, muss der Liebhaber des Old School SEPULTURA Sounds, der auch die ein oder andere SOULFLY Note zu schätzen weiß, zwangsläufig bei Max und Igor landen, auch weil Maxes SOULFLY Spezi Marc Rizzo wieder dominierend die Axt zu schwingen im Stande ist und der Neue am Bass, FIREBALL MINISTRY‘s Johny Chow, für die gewohnt pumpenden tiefen Töne sorgt, die eine Cavalera Komposition schon seit jeher auszeichneten.

Ausgezeichnet hat den Max auch schon immer sein Faible für den räudigen Crust-Punk der Late 80ies, den er auf „Blunt Force Trauma“ in diversen Kurzeruptionen auch auslebt: die drei T wenn man so will, sowohl „Torture“, als auch „Thrasher“ und „Target“ sind im Zusammenspiel mit dem schon fast unpackbaren „Burn Waco“ Rübenabschrauber a la bonheur und mit das Räudigste was Max Cavalera in der letzten Dekade so kompositorisch von sich gegeben hat und ohne Zweifel mit „Terrorize“ vom CC Debütwerk „Inflikted“ vergleichbar. Der Rest ist (bis auf die eingespielten Coverversionen) mehr oder weniger der von Max Cavalera bekannte Groove Thrash, egal ob Maxe jetzt über einen historischen Krieger wie „Genghis Khan“ (geiler Song!) oder einen nicht tot zu bekommenden Russen namens „Rasputin" schwadroniert, „Blunt Force Trauma“ ist in seiner Kompaktheit dem Debütalbum überlegen, hat obendrein im Grooveungetier namens „Lynch Mob“ einen hervorragend eingegliederten Roger Miret von AGNOSTIC FRONT in überzeugender Manier dem Maxe die Show stehlend aufzubieten und hat im Endeffekt nur einen kleinen Schönheitsfehler. Die Standard Version ist mit ihren elf Songs und knappen 34 Minuten verdammt kurz ausgefallen, dafür versüßen einem auf der Special Edition (nebst einer 16-Song DVD) gleich drei Bonusstücke das Hörvergnügen, von denen „Psychosomatic“ und der „Jihad Joe“ gewohnte CC-Groover darstellen (beide übrigens zu Beginn mit massivem SOULFLY Credo versehen) und auch die SABBATH Adaption des elektrischen Begräbnisses haben Max & Igor mit ihrer eigenen Note versehen…

Dort wo ich bei „Inflikted“ die Direktheit und Zielstrebigkeit ein wenig vermisst hatte, setzt „Blunt Force Trauma“ an, die verschwörenden Cavalera Brothers haben ihr Debütalbum nicht nur getoppt, sondern auch gleich die Latte für das gerade im Entstehen befindliche neue SEPULTURA Album wohl unerreichbar hoch geschraubt, aber letztendlich soll einfach der Fan entscheiden, ich find das „Blunt Force Trauma“ einfach nur geil…