PORTRAIT - Crimen Laesae Majestatis Divinae

Der lustige Promo- Text wirkt ja schon mal vielversprechend: „PORTRAIT hissen (...) die Flagge des Hasses und wollen den gesamten Globus ausrotten.“ Also gleich mal auf den Ipod mit dem unheiligen Full Length- Debüt, der im Underground schon höchst erfolgreichen (u.a. ein umjubelter Auftritt beim kultigen "Headbangers Open Air"), Schweden.

Geboten wird eine kompromisslose Huldigung an die legendären ersten beiden Alben von MERCYFUL FATE. Vor allem „Don’t Break The Oath“ (1984) dürfte es dem Quintett ziemlich angetan haben. Die vornehmlich mittellangen bis epischen Tracks (Ausnahme: Das Instrumental „The Wilderness Beyond“ mit zweieinhalb Minuten Spielzeit) wurden von Producer Tore Stjerna (Watain, Destroyer 666, Funeral Mist) schön auf Old School getrimmt. Dazu passt das eigentümliche Organ von Neu- Sänger Per Karlsson mehr als gut. Angenehmerweise lehnt er seinen Stil zwar stark an den von Kim Bendix Petersen (so der bürgerliche Name von KING DIAMOND) an, tritt aber mit einer eigenständigen Klangfarbe souverän aus dem übermächtigen Schatten des Idols.

Für Außenstehende befinden sich die hier gebotenen typischen Akkordfolgen, und Melodiebögen, möglicherweise in einem, stilistisch zu eng geschnürten und altbackenen Korsett. Alle Liebhaber der NWOBHM, der bereits genannten MERCYFUL FATE, und des ersten Solo- Albums "Fatal Portrait" (vermutlich benannte man sich nach diesem Output) vom Diamanten- König selbst werden „ Crimen Laesae Majestatis Divinae“ jedoch ohne Zweifel abfeiern.