Norther - Circle Regenerated

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VÖ: 15.04.2011
Bandinfo: Norther
Genre: Melodic Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Wenn eine Band den Sänger austauschen muss, spaltet man die Fanbasis meist in 2 Lager. Noch schlimmer wird's, wenn der Sänger gleichzeitig auch noch Gitarre spielt und sich am Songwriting beteiligt. Dieses Schicksal hat NORTHER ereilt, Petri Lindroos will sich ab sofort nur noch auf ENSIFERUM konzentrieren und macht daher Platz für einen neuen Sänger (Aleksi Sihvonen) und seinen Gitarrenpart übernimmt fortan Daniel Freyberg. Wie die Band ohne Petri klingt, wird auf dem neuen Album "Circle Regenerated" deutlich.

Geht das Anfangsriff von "Through It All" noch so richtig schön ins Ohr um dort auch eine Weile zu verbleiben, so trifft das leider nur auf wenige Teile des Albums zu. Zwar ist das Album nebenbei ganz gut anzuhören, aber es fehlen mir einfach die Momente auf der Platte, wo ich mir denke: "Jawoll, der Song ist geil!". Die Platte klingt viel zu steril um wirklich Spaß zu machen. Das geht von lieblosen Keyboard-Spielereien, die CHILDREN OF BODOM immer noch besser drauf haben als ihre immer noch "kleinen Brüder" NORTHER über deplatzierten Cleangesang, der nicht sonderlich gut ist und aus einer Melodeath-Bombe ein laues Lüftchen macht. Einzige Ausnahme in dieser Regel: "Falling". In diesem Song wird der Cleangesang wirklich sehr gut eingesetzt, wenn ich auch trotzdem immer noch der Meinung bin, dass man mit dem cleanen Gesang auf diesem Album übertreibt, es gibt keinen Song ohne Cleangesang. Angst vor dem neuen Sänger braucht man übrigens keine haben, der Unterschied zwischen Petri und Aleksi ist nur minimal und für ungeübte Hörer vermutlich anfangs nicht mal zu bemerken. Und auch wenn ich das Album schon ordentlich kritisiert habe bis jetzt, komm ich nicht umher zu sagen, dass es besser ist als der Vorgänger. Besser vor allem im Punkt der Abwechslung, so gibt's doch einige Geschwindigkeitswechsel in den Songs und mit "Falling" hat man auch eine nette Halbballade am Album. Trotzdem fehlen dem Album die Highlights, es sind zwar ganz nette Parts vorhanden, aber es klingt alles so, als hätte man es schon einmal gehört.

Fans von NORTHER werden von dem Album vermutlich nicht enttäuscht werden und auch weiterhin Fans bleiben, die, die noch keine Fans sind, werden es mit diesem Album wohl auch nicht werden. Grundsätzlich sind vor allem die härteren Parts durchaus hörenswert, aber die teilweise sehr penetranten Cleangesang-Parts sind ein Tritt in die Eier für jeden Fan von gutem alten Melodic Death der Göteborger Schule. Besonders "Some Day" markiert hier einen unglaublichen Tiefpunkt, die cleanen Vocals klingen fast nach Lauri Ylönen von THE RASMUS und passen einfach überhaupt nicht. Man kann sich das Album gerne einmal anhören, verpasst aber auch nichts, wenn man's nicht macht. Als Anspieltipp seien einmal der Opener "Through It All" und das eher ruhige "Falling" genannt.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Christoph Murhammer (05.04.2011)

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