Demonical - Death Infernal

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VÖ: 15.04.2011
Bandinfo: DEMONICAL
Genre: Death Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die schwedische Old School Death Metal Mannschaft DEMONICAL feiert heuer den fünften Geburtstag und angesichts der Feststimmung serviert man den Fans Longplayer Nummer Drei mit dem klingenden Namen „Death Infernal“. Wo auch anders als im Rooster von Cyclone Empire sollten sich die Avestaer befinden, die sich beim Vorgänger „Hellsworn“ endgültig dem morbiden Nekrophilen-Sound verschrieben haben und dieses Rezept großteils auch am neuen Werk weiterführen.

Großteils deswegen, weil DEMONICAL auf „Death Infernal“ überraschend viele Melodien und Stilbrüche integriert haben und sich somit ein Stück vom stumpfen Schweden-Sound der Marke EVOTOMBMEMBER (oder so halt…) lösen können. Diese doch unerwartete Abwechslung legt man vor allem beim Death-rockigen „March For Victory“ und dem epischen Digipak-Bonustrack „From Northern Shores“ an den Tag. Flaggschiffe und Horden von brandschatzenden Rauschebartträgern ziehen vor dem geistigen Auge vorbei, denn DEMONICAL klingen auf eben diesen beiden Tracks derart stark nach alte Schule AMON AMARTH (zu „The Avenger“ oder „The Crusher“ Zeiten), dass beim Hören wohl selbst Johan Hegg die schwedische Biergülle aus dem Rachen flutscht.

Ansonsten schwingen DEMONICAL mit größter Vorliebe die bitterböse Groove-Axt. Hauptsache stumpf, derb und akustisch nachvollziehbar zu sein, ist dabei das Leitmotto der Schweden. Die Eigenständigkeit bleibt dabei natürlich überschaubar. Etwas mehr Tempo und Solo-Verliebtheit kann man noch am ehesten als DEMONICALs USPs bezeichnen, ansonsten bieten knackig betitelte Songs wie „Black Inferno“, „Through Hellfire“ oder „Darkness Awaits“ nichts, was dem Leichensound-Fanatiker nicht schon 3.483 Mal durch die Ohren gerutscht wäre. Aber braucht die Zielgruppe überhaupt Innovationen? Will man von DEMONCIAL anderes Material vorgelegt bekommen? Eben nicht – und wenn DIABOLICAL-Shouter Sverker Widgren wieder grottentief durch die Gräber grunzt, ist die Welt sowieso runder als je zuvor. Und Kollege Reini wird wohl doch ein erfolgreiches Drohmail ins Elchland geschickt haben - die Spielzeit wurde nämlich ordentlich erweitert.

Überraschend gut gelungen ist indes das EMPEROR-Cover „Night Of The Graveless Souls“. Auch im Todesmantel ist das Lehrstück aus dem eisigen Norwegen für die Ewigkeit bestimmt. „Death Infernal“ ist das sicher beste Album der bisherigen Banddiskographie, aber trotz fetten Necromorbus Studio-Sounds fehlt es DEMONICAL an den richtigen Ideen beim Songwriting. Tabellenführer in der zweiten Schweden-Death Liga triffts wohl ganz gut, die starken Alben der Vorgängerband CENTINEX sind aber nach wie vor um Klassen besser.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (06.04.2011)

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