Destrophy - Cry Havoc

Artikel-Bild
VÖ: 29.04.2011
Bandinfo: Destrophy
Genre: Modern Metal
Label: Victory Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Die damals äußerst schwer zu kategorisierenden DESTROPHY waren mit ihrem letzten Album eigentlich eine recht angenehme Überraschung. Bei dem neuen Werk "Cry Havoc" muss ich das Lob leider deutlich zurückfahren.

Zurückgefahren wurden auch die Metal-Anteile. Die knackigen Gitarren mit ihren kantigen Riffs treten gegenüber einer deutlich poppigeren Ausrichtung in den Hintergrund. Alternative- und Nu-Metal-Elemente werden verstärkt eingesetzt. Die Stücke werden auf ziemlich catchy Gesangslinien zugeschnitten, was die Musik ungleich softer macht, als noch auf "Destrophy". Manchmal blinzelt da fast ein Touch von BON-JOVI-Arenarock durch, der gute Chancen auf Airplay-Zeiten hat.

Durch die Eingängigkeit gehen manche Stücke schnell ins Ohr, hinterlassen dort aber kaum bleibende Eindrücke. Mit ihren kaum drei Minuten Durchschnittslänge rauschen die Tracks im wahresten Sinn des Wortes durch die Gehörgänge. Doch es fehlen teilweise vernünftig erarbeitete Hooklines, die einen Wiedererkennungswert haben. Die besten Songs sind "We Are Alive", "Closer" und "It Ends Tonight", aber ich muss auch sagen, dass von den Konstrukten und Melodien doch einiges ziemlich ähnlich klingt.

Mit DESTROPHY geht auf "Cry Havoc" eine Veränderung vor, die der Band so ein wenig die vorherige Identität nimmt. Die Musik ist softer, poppiger, eingängiger, ja sogar charttauglicher geworden. Das muss im Grunde nichts schlechtes sein, doch leidet das ganze Songwriting-Niveau darunter. Dass das Album nach 31 Minuten bereits vorbei ist, lässt mich ebenfalls nicht in Jubelstürme ausbrechen. Eins muss man DESTROPHY aber lassen: für eine Überraschung sind sie immer gut – auch wenn die diesmal leider eher negativ ausfällt.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Django (07.06.2011)

ANZEIGE
ANZEIGE