Waldgeflüster - Femundsmarka

Zwei Jahre ist es her, dass WALDGEFLÜSTER mit „Herbstklagen“ die heimische Black Metal-Szene aufgemischt haben. Atmosphärisch, düster und naturverbunden hat Mastermind Winterherz die Szene seinerzeit im Sturm erobert und ist jetzt mit Nachschub im Gepäck zurück.

„Femundsmarka“, so der Titel der neuen Platte, setzt zur großen Freude genau dort an, wo WALDGEFLÜSTER den geneigten Hörer bzw. die geneigte Hörerin Anno 2009 stimmungsmäßig und musikalisch zurückgelassen haben. Im textlichen Vordergrund steht diesmal ein Streifzug durch die namensgebende Gebirgsregion in Norwegen, der sich auch in entsprechend monumentalen Arrangements niederschlägt. Sehr schön gelingt dabei einmal mehr der Wechsel zwischen nachdenklichen Akustikpassagen und unheilschwangerem Black Metal, der stilistisch zwar alle Register zieht, aber nie unzusammenhängend oder arbiträr wirkt.

Während sich WALDGEFLÜSTER musikalisch auch dieses Mal absolut keine Blöße geben, ist die Produktion leider etwas heterogen ausgefallen. Zwar haben die ruhigeren Momente (die die Stimmung für die drei Hauptkapitel der Scheibe vorgeben) eine atmosphärische Dichte und klangliche Ausgefeiltheit, die fast Hörspielcharakter erreicht, allerdings leiden die traditionelleren Songs unter etwas zu dumpfem Schlagzeug, mitunter konturlosen Gitarren und im Mix bedauerlicherweise etwas verloren wirkender Stimme.

Es wäre aber nicht Black Metal, und schon gar nicht WALDGEFLÜSTER, wenn einem diese kleinen Mängel die Laune verderben würden – „Femundsmarka“ ist detailverliebter, sorgfältiger ausgeführt und atmosphärisch dichter als das Gros etlicher vergleichbarer Veröffentlichungen. Wer sich keine Klimaanlage leisten kann, behilft sich im Sommer 2011 einfach mit dieser Scheibe.