Still Life - Requiem

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VÖ: 00.00.2011
Bandinfo: Stilllife
Genre: Progressive Power Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Freunde des melodischen US-Metal aufgepasst. STILL LIFE aus Michigan lassen mit „Requiem“ zum ersten Mal von sich hören. Besonders viel Information konnte ich über die vier Amis nicht auftreiben. Soviel sei aber verraten: die Vorbilder sind mit IRON MAIDEN, SYMPHONY X, FATES WARNING und QUEENSRYCHE sehr engagiert gewählt. Als Ziel wurde festgelegt, dem Death- und Black Metal innerhalb der Metalszene zu trotzen.

Ich fürchte, STILL LIFE wollen damit ein bisschen zu viel. Klar, spielen können Eric, Jeremy, Joe und Nate ohne Zweifel, kompositorisch geht den Vieren dann aber doch immer wieder die Puste aus. „A Godless World“ bringt die Nackenmuskulatur noch einigermaßen zum freudigen Zucken, auch „12 Steps“ fängt wirklich gut an, im weiteren Verlauf verzetteln sich die Songs jedoch gerade in den versprochenen „einzigartigen Songstrukturen“ und im „epischen Songwriting“. Störfaktor Nummer 1 ist eindeutig der Gesang. Im Ansatz vielversprechend sind die Vocals meist zu theatralisch gehalten und allzu oft einfach neben der Spur. Ich will das eindeutig vorhandene Engagement auf „Requiem“ keinesfalls schlechtreden. Gerade die titelspendende Trilogie zum Albumabschluss hat ihre Qualitäten. Hier schaffen es STILL LIFE, Spannungsbögen zu erzeugen, die Stimmung wird mit akustischen Teilen angenehm aufgepeppt.

Das selbstproduzierte „Requiem“ hat ganz einen ganz speziellen Sound. Ob absichtlich, oder aus Mangel an finanzieller Unterstützung entzieht sich meiner Kenntnis. Irgendwie übt das 80er-Retro-Klanggewand jedenfalls einen ganz speziellen Reiz auf mich aus.
In der guten Stunde Spielzeit finden sich zwar einige Teile, die wirklich mitreißen, aber es würde STILL LIFE sicher guttun, die Laufzeiten einzelnen Songs radikal zu kürzen und einfach kompakter zu arrangieren. Potential lässt sich auf „Requiem“ definitiv erkennen, allerdings müssen die Stärken noch besser gebündelt werden. Für US-Power-Metal Puristen zahlt es sich sicher aus, ein Ohr zu riskieren.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Stoffi (13.06.2011)

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