Unlearned - Pestilence from the West

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VÖ: 00.00.2010
Bandinfo: Unlearned
Genre: Grind Core
Label: Ecocentric Records
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Lineup  |  Trackliste

'Pestilence From The West' liegt nun also nach langer Zeit auf meinem Tisch. Auch wenn die Interpreten UNLEARNED bei Stormbringer als Death Metal aufgelistet sind, spielt die Gruppe lupenreinen Grindcore mit allem was dazu gehört. Sprich: schnelle Riffs, hysterisch kreischende Vocals und kurze Lieder. Jetzt, wo Seth tot, und die Zukunft von ANAL CUNT ungewiss ist, sucht man verzweifelt nach ähnlich humorvollen Gruppen. Lyrisch bewegen sich UNLEARNED allerdings auf mehr gesellschaftskritischem Terrain.

Das Cover halte ich größtenteils für sehr gelungen. Auf der rechten Seite allerhand typische Dinge der modernen Gesellschaft. Der widerwärtig grinsende Papst, eine Ölpumpe, George W. Bush und auf der anderen Seite ein halb verhungertes Kind. Zwischendrin ein netter Jesus am Kreuz, der von einer noch netteren Frau einen Blowjob bekommt. Man erkennt also schon, was die Band mit ihrer Musik bewirken will. Aber nun zur Musik. Die Gitarren shreddern in einem schön Rohgewand und der Gesang ertönt aus den Boxen. Sofort ist man in der Laune die Bude zu zerlegen und am liebsten noch den nächsten Politiker abzuknallen. Also die perfekte Musik, um seiner Wut mal freien Lauf zu lassen und seinen Kopf zu schütteln. Der klare Gesang ist leider ein kleiner Dämpfer, da er nicht gut klingt, sondern vielmehr humoristisch. Und das ist bei solchen Themen nicht wirklich angebracht. Dennoch sorgt vor allem die Kürze der Lieder für Abwechslung und da die Übergänge zwischen den Songs ziemlich flüssig sind, kommt der Zusammenhang hier auch nicht zu kurz.

UNLEARNED machen aggressiv und wütend. Im positiven Sinne. Man sollte bedenken, dass ich gerade jetzt im Fernsehen sehe, wie in Griechenland gewaltsam protestiert wird und ich einfach Bock habe, auch hier den Typen zu zeigen, was ich von ihnen halte. Ganz klar: 'Pestilence From The West' ruft den Punk in mir zum Vorschein.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Oliver Wilde (26.06.2011)

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