Red Fang - Murder The Mountains

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VÖ: 12.04.2011
Bandinfo: Red Fang
Genre: Heavy Rock
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste

Von unserer Redaktion bisher sträflich vernachlässigt wurde der neueste Streich des amerikanischen Heavy Rock Quartetts RED FANG mit dem mystischen Titel "Murder The Mountains". Und das, obwohl die Band schon mit ihrem selbstbetitelten Debut aus dem Jahr 2009 für einigen Wirbel in der Musikwelt sorgen konnte. Es ist also höchste Zeit dieser talentierten Truppe Tribut zu zollen und ihr mögliches neues Meisterwerk, das diesmal über das für seinen Sinn für Newcomer bekannte Label Relapse erschienen ist und außerdem von einem tollen Artwork geziert wird, endlich zu besprechen.

RED FANG, die vier stolzen Bartträger aus Portland, wussten schon auf ihrem Debut mit einer gekonnten Mischung der Sounds von verschiedensten Kapellen wie BLACK FLAG, BLACK SABBATH und MASTODON zu überzeugen und haben diese ungewöhnliche Mixtur auf "Murder The Mountains" nun zur Vollendung gebracht.
Während das einleitende "Malverde" noch etwas zu vertrackt und sludgig wirkt, ist das mit einem urkomischen Musikvideo ausgestattete "Wires" fast als kleines Meisterwerk zu bezeichnen, da es neben einem grandiosen Refrain, schön verzerrte Gitarren und ein wunderbar zähes Solo enthält.
Wunderbar anzuhören ist auch das beinahe psychedelische "Throw Up", das im Gegensatz zu den sonst eher kurzen Songs der Band eine beachtliche Länge von gut sechs Minuten aufweist und den Hörer im Idealfall, wie meine Wenigkeit, völlig desillusioniert und mit pfeifenden Ohren zurücklässt. Dermaßen Seltsames hat man von der humorigen Truppe noch nie zuvor vernommen, es steht ihr aber mehr als gut.
Herrlich bluesig und mit einer gewissen Stoner Rock Note versehen ist das stramm nach vorne marschierende "Number Thirteen", welches die Band von ihrer gewohnten Seite zeigt und vor allem vom Whiskey-gegerbten Organ Aaron Beam's lebt.
Wiederum recht ungewöhnlich angelegt ist das von Wah-Wahs und anderen Klangexperimenten lebende "The Undertow", was nicht nur ein wenig an psychedelische Klassiker aus den späten Sechzigern, aber auch an aktuelle Gruppen wie SAMSARA BLUES EXPERIMENT oder die großartigen SONS OF OTIS erinnert.

Insgesamt betrachtet muss man sagen, dass sich RED FANG auf "Murder The Mountains" unerwarteterweise hauptsächlich von ihrer experimentellen Seite zeigen. Und verdammt ja, dieses Experiment ist gelungen! Damit dürfte es möglich sein, eine breitere Schar von Anhängern zu erschließen, ohne jedoch die alten Fans zu enttäuschen, denn das dreckige, räudige Flair des Debuts bleibt auch auf "Murder The Mountains" erhalten.
Wer also mit vorhin genannten Banden etwas anfangen kann, oder auf alten Heavy Rock der Marke MOUNTAIN und GRATEFUL DEAD abfährt, der sollte RED FANG getrost eine Chance geben, denn eine derart verrückte Mischung verschiedener Stilistiken findet man nur äußerst selten.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (24.06.2011)

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