Sourvein - Black Fangs

Artikel-Bild
VÖ: 18.07.2011
Bandinfo: Sourvein
Genre: Doom Metal
Label: Candlelight Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Mit richtig versumpftem Sludge/Doom Metal versorgen SOURVEIN seit jeher die Sorte von Musikkonsumenten, die es gerne verzerrt, langsam und vor allem dreckig mag. Seit 1993 existiert die durch einige Besetzungswechsel gegangene Truppe nun schon, wobei nur Frontmann Troy Medlin als Konstante von Anfang an dabei ist, - selbst WEEDEATER-Legende 'Dixie' Dave Collins hat bei SOURVEIN schon den Viersaiter bedient - und hat es in dieser durchaus langen Zeit aber erst auf zwei Alben, nämlich 'Salvation' aus dem Jahr 2000 sowie 'Will To Mangle', welches 2002 erschien, gebracht, dafür aber eine Unzahl von EPs und Splits veröffentlicht.
Nun wurde die eher aus dem Underground heraus operierende Band aber von den großen Candlelight Records verpflichtet und schmeißt deshalb mit 'Black Fangs' natürlich eine neues Vollalbum auf den Markt.
Textlich dreht sich, wie nicht anders zu erwarten, alles um den Missbrauch diverser Substanzen, das dreckige Leben im tiefsten Süden der Staaten und den Konsum einer großen Menge von Rauchwaren. In musikalischer Hinsicht lässt sich der Sound, den SOURVEIN ihr Eigen nennen, wohl am besten mit dem Auswurf der üblichen Verdächtigen wie WEEDEATER und EYEHATEGOD vergleichen.

Eingeleitet wird 'Black Fangs' vom quasi Titeltrack 'Fangs' und gleichsam mit einer ohrenbetäubenden Feedbackorgie, die einem schon zu Anfang den Schädel vom Hals zu fegen droht. So beginnt beinahe jeder Song und sobald die monolithischen Riffs, der wummernde Bass und das markerschütternde Geschrei von Sänger Troy einsetzen, ist die klangliche Dampfwalze perfekt.
So lässt sich 'Black Fangs' als permanenter, hasserfüllter Wutausbrucht beschreiben, welcher Absolut keine Verschnaufpausen bietet und welchem mit unbarmherziger Härte sowie scheinbar unendlich tief gestimmten Saiten Ausdruck verliehen wird.
Daher hinterlassen Songmonster wie das dezent rockige 'Nomadic', das übrigens ein kurzes aber umso wirkungsvolleres Solo enthält, eine dermaßene Tiefenwirkung und können bei Einsatz von adäquten Subwoofern dank der omnipräsenten Basswucht wohl sogar für eine entspannte Massage sorgen.
Besonders hervorzuheben sind auch die beiden letzten Songs namens 'Bleeding Charm' und 'Nocturnal/Negative Phaze'. Während Ersteres noch mit typisch sludgiger Zähheit zu überzeugen weiß, zeigt sich die Truppe beim kryptisch betitelten Abschlusssong von ihrer Midtemposeite und lässt die Lavaparts, bis auf ein kleines, wunderschönes Rückkopplungsinterlude, einmal beiseite, wobei bei diesem Track vor allem die herrlich eingängige Riffarbeit zu begeistern weiß, die gegen Ende in ein psychedelisches Instrumentaloutro ausartet.

Insgesamt haben SOURVEIN mit 'Black Fangs' ein mehr als ordentliches Album abgeliefert, das aber, wie schon ersichtlich, seine Stärken klar im hinteren Bereich hat. Während die erste Hälfte der Scheibe vor allem durch hochqualitative Sludge Doom-Stangenware glänzt, bietet die zweite Hälfte etwas eingeständigeres Material und auch das eine oder andere Experiment. Trotzdem fahren SOURVEIN eher die traditionelle, beliebte Sludge/Doom Metal Schiene und können Fans des Genres womöglich von einem Kauf überzeugen. Andere Metaller sollten wohl lieber einen Probehördurchlauf riskieren, denn diese Musik ist wirklich nichts für Jedermann! Bei entsprechender Lautstärke gibts Gehörsturz gratis dazu!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Johannes Deml (07.07.2011)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE