Sarah Jezebel Deva - The Corruption Of Mercy

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VÖ: 24.06.2011
Bandinfo: Sarah Jezebel Deva
Genre: Gothic Metal
Label: Listenable Records
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Lineup  |  Trackliste

SARAH JEZEBEL DEVAs Debut "A Sign Of Sublime", das vor etwas mehr als einem Jahr veröffentlicht wurde, kam nicht über Mittelmaß hinaus. Zu viel wirkte da noch unausgegoren. Aber das Potential im kompositorischen Bereich war durchaus vorhanden und die gesangliche Vorstellung der Britin, die zuvor eine renommierte Background-Künstlerin war, war erwartungsgemäß variabel und professionell. Mit anderen Worten: auf diesem ersten Auftritt konnte aufgebaut werden, was Sarah auch getan hat.

Das zweite Album "The Corruption Of Mercy" ist auch wieder sehr facettenreich, wirkt insgesamt aber stimmiger. Weiterhin kann man den Sound von SARAH JEZEBEL DEVA unter Gothic Metal einordnen, wenngleich erneut viele andere Genres tangiert werden. Gleich beim ersten Track "No Paragon Of Virtue" wird ein dramaturgischer Symphonic Metal mit leichtem Schwarzmetall-Einschlag zelebriert. Die hörpielartigen Sequenzen, die auch schon im ersten Album vorkamen, wurden ausgeweitet, was die Spannung aufrecht erhält und diese dramatische Atmosphäre initiiert. Bei "A Matter Of Convenience" gibt es ein paar elektronische Einflüsse zu vernehmen, während bei "Silence Please" klassische Elemente Einzug halten. Auch der Dark Metal blitzt zwischendurch immer mal wieder auf.

SARAH JEZEBEL DEVA setzt erneut stark auf Vielschichtigkeit. Der Unterschied zum Vorgänger liegt aber in einer deutlich stimmigeren Zusammenfügung all der Elemente. "The Corruption Of Mercy" baut immer wieder Spannung auf, die sich in gelungenen Melodien entlädt. Die Atmosphäre ist zwar oft düster und mystisch, berührt den Hörer aber dennoch und versteht es, zu fesseln. Ganz makellos ist "The Corruption Of Mercy" aber nicht. Inmitten des Albums taucht beispielsweise ein Cover des Songs "Zombie" von THE CRANBERRIES auf, der zwar von Sarah auf ihre ureigene Art interpretiert wird, in der bis dahin aufgebauten Atmosphäre aber wie ein Störfaktor wirkt. Das hätte man meinetwegen als Bonus-Track hintendran hängen können, aber nicht mitten im Werk platzieren. Außerdem fällt auf, dass sich schon mal einzelne Parts wiederholen oder ähnlich anhören, besonders zum Ende hin.

Gegenüber dem Erstwerk kann ich SARAH JEZEBEL DEVA eine Steigerung attestieren. Zwar ist auch auf "The Corruption Of Mercy" noch immer nicht alles Gold was glänzt, aber so langsam findet die Britin eine klarere Linie, in der sie die unterschiedlichen Einflüsse ihrer Musik gekonnt vereint. Man darf auf zukünftige Releases und eine hoffentlich noch weiter fortschreitende Entwicklung gespannt sein.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Django (01.07.2011)

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