AIRRACE - Back To The Start

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VÖ: 01.07.2011
Bandinfo: AIRRACE
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Wenn eine Wiedervereinigung ansteht, ist oft Skepsis angebracht. Immer wieder kommt es vor, dass sich eine ehemals erfolgreiche Band ihren guten Ruf zerstört, entweder weil sie krampfhaft „modern“ klingen will, oder weil den Musikern einfach nichts mehr einfällt.

Wir gehen zurück ins Jahr 1982: der eben von der NWoBHM Legende MORE ausgestiegene Gitarrist Laurie Mansworth formierte AIRRACE mit dem damals noch unbekannten Jason Bonham an den Trommeln, Keyborder Toby Sadler und dem Bassisten Jim Reid. Dazu gesellte sich der junge Sänger Keith Murell. In New York wurde unter der Ägide von Beau Hill das Werk „Shaft of Light“ mit dem Überhit „First one over the line“ eingespielt, das bei der Presse und Fans gleichermaßen hervorragend angenommen wurde. So konnte man im Kerrang lesen: „Wer AIRRACE nicht liebt, gehört erschossen“. Es folgten Tourneen mit Queen, AC/DC, Meat Loaf, Ted Nugent und Krokus, doch leider war bereits 1985 das Ende. Bonham macht bei verschiedenen Bands (Virginia Wolf, Bonham, Motherland, UFO, Black Country Communion) Karriere, Keith Murell sang später bei Lionheart und Mama’s Boys, Laurie Mansworth sammelte Meriten als Manager und Studiomusiker.

Anlässlich des 25 –Jahr Jubiläums von „Shaft of Light“ trafen die Musiker wieder zusammen und beschlossen, es wieder zu probieren. Das Ergebnis ist das vorliegende Album: „Back to the Start“.

Wie eingangs erwähnt soll der geneigte Liebhaber der glorreichen 80-er Reunions durchaus kritisch gegenüber stehen. Um es kurz zu machen: diesmal kann man nur zustimmen, denn AIRRACE ist – mit etwas verändertem line up- ein neuerliches Meisterwerk gelungen.

Es beginnt mit „Keep on going“ und „Two of a kind“, zwei Krachern mit druckvoller Gitarrenarbeit, dezent eingesetztem Keyboard und einem Sänger in Höchstform. Höchst melodisch geht es weiter mit „When Baby“ (AOR in Reinkultur), bei „Call me anytime“ wird das Gas etwas rausgenommen, um es bei „So long“, „Back to the start“ und „Just one kiss“ wieder krachen zu lassen. Manchmal klingen die Songs wie von Foreigner in ihrer besten Phase, manchmal wie klassischer Schwedenrock (Treat, Europe, 220 Volt) in ihrer Hochblüte. Melodie, eingängige, aber nie langweilige Refrains, hochkarätiger Gesang mit hinreißenden Chören und perfekter Instrumentierung stehen immer im Vordergrund, auf Experimente wird verzichtet. Was mir persönlich abgeht ist, dass, wie schon beim Erstlingswerk eine richtig schweinegeile Ballade fehlt.

Zusammenfassend kann ich nur sagen. Dieses Comeback macht wirklich Sinn und hoffentlich vergeht nicht wieder ein Vierteljahrhundert zum nächsten Output von AIRRACE.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Wolfgang Kelz (10.08.2011)

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