Emil Bulls - Phoenix

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VÖ: 25.09.2009
Bandinfo: EMIL BULLS
Genre: Alternative Metal
Label: Drakkar Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Kurzer Rückblick in die Geschichte der EMIL BULLS: Mit ihrem Album „Angel Delivery Service“ (2001) und besonders den bei MTV und VIVA rauf und runter gespielten Singleauskopplungen wie etwa „Smells Like Rock’N’Roll“ oder „Leaving You With This“ haben sich die Münchner schlagartig einen Namen gemacht, dem man so schnell nicht mehr ausweichen konnte. Ihre grandiosen Liveperformances machten die Band zu einem Renner auf jedem Festival, auch wenn (oder gerade weil) die Songs den Besuchern mit derart viel „Fett“ ins Trommelfell gepresst wurden, dass es selbst gestandenen BULLS-Fans mal schwer gefallen sein soll, die gehörte Nummer zu erkennen.

Nachdem es über die Jahre etwas ruhiger um die Band geworden ist, haben sie sich 2008 mit dem Longplayer „The Black Path“ zurückgemeldet und damit gleichzeitig etwas härtere Töne angeschlagen, die aber stets in von den EMIL BULLS gewohnter Manier mit melodischen Refrains ausgeglichen werden. „The Black Path“ gehört leider tendenziell zu jenen Alben, die stark beginnen und dann zum Ende hin merklich nachlassen.

Mit „Phoenix“ wird alles besser, werden sich wohl auch die BULLS gedacht haben. Nur ein Jahr nach „The Black Path“ schlagen sie mit einem Album zu, das es in sich hat. Knappe 50 Minuten - verteilt auf 13 Songs - bekommen wir hier EMIL BULLS in Höchstform zu hören. Der Opener „Here Comes The Fire“ entpuppt sich als perfekt platzierte Nummer und sorgt dank der flotten Akkordwechsel dafür, dass erst gleich mal keine Langeweile aufkommen kann. Ab der dritten Nummer geht das Feuerwerk dann aber erst richtig los! Zwar wird nun zeitweise etwas Tempo rausgenommen, doch dafür werden wir mit harmoniereichen Refrains beschenkt, die mit bisher unbekannter Ohrwurmgarantie ungehindert ins Langzeitgedächtnis vorrücken. Die EMIL BULLS schaffen dabei eine perfekte Balance von Melodie und Rhythmik und so wird zum Beispiel selbst der schon fast kitschig schöne Refrain von „Time“ gekonnt mit interessanten Riffs umrahmt, die ein Abdriften ins rosarote Pop-Genre bravourös ausschließen. Achtung: Es entsteht plötzlich der akute Drang, um jeden Preis mitsingen zu wollen, sobald diese Songs im Kopfhörer ertönen, was bei Unternehmungen in der Öffentlichkeit unbedingt beachtet werden sollte!

Als Abschluss haben die BULLS noch eine über sechs Minuten lange, anfangs ausschließlich klavierbegleitete Ballade auf CD gepresst, die man ihnen erstaunlicherweise sogar abkauft. Und hat man die CD im Repeat-Modus laufen, wird einem danach der Opener jedenfalls wieder gehörig die Augen öffnen.

„Phoenix“ präsentiert sich insgesamt als absolut kurzweiliges Album, das keine nennenswerten Schwächen zu haben scheint und mit eingängigen und dennoch genug Abwechslung bietenden Nummern eindeutig zu punkten weiß.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Silver Wings (21.08.2011)

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