Ektomorf - Instinct

"Früher war es das größte Kompliment, das man uns machen konnte. Mittlerweile kann ich diese verdammten Vergleiche mit SOULFLY und SEPULTURA nicht mehr hören!" zeigt sich Zoltan Farkas wenig begeistert über oft zitierte Vergleiche mit den (ehemaligen?) Thrashgöttern aus Brasilien. EKTOMORF reagieren auf ihre Weise und treten die Flucht nach vorne an. Mit "Instinct" legen die Ungarn ein Album vor, das vor Kraft, Wut und Energie nur so strotzt.

"Set Me Free" tritt eine Lawine aus purer Aggression los, die durch 12 Tracks rollt und alles niederreißt. Angetrieben von an eigenem Leib erfahrenen Vorurteilen und Hassaktionen und gegen Zigeuner schreit sich der kleine Frontmann Farkas durch Thrashgranaten wie "Show Your Fist", "Instinct" oder "Fuck You All". Die simple Aussagekraft der einzelnen Titel steht für sich. Musikalischer Anspruch beschränkt sich bei EKTOMORF vorrangig auf einige wenige Breaks und vereinzelt eingestreute Songsamples mit Zigeunergesängen. "Land Of Pain", die einzige ruhige Nummer auf "Instinct" steht für eine kurze Verschnaufpause zwischen den extrem mitgröhl- und mithüpfkompatiblen Songs des Albums. Größtenteils bleibt der Fuß am Gaspedal. Die kernige Produktion tut ihr übriges dazu - nicht so extrem basslastig, wie es bei vergleichbaren Alben viel zu oft praktiziert wird, sondern schön ausgeglichen und trotzdem druckvoll.

Wirkte "Destroy", welches den Ungarn vor eineinhalb Jahren den Durchbruch brachte, streckenweise noch etwas unausgereift und für meinen Geschmack zu Hardcore-lastig, liefert "Instinct" die pure Dampfwalze frei Haus. Hört sie laut - und vor allem: vergeßt Brasilien, die Thrashgötter der Zukunft kommen aus Ungarn!