Falloch - Where Distant Spirits Remain

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VÖ: 26.09.2011
Bandinfo: FALLOCH
Genre: Post-Rock
Label: Candlelight Records
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Lineup  |  Trackliste

Die britischen Candlelight Records stehen seit jeher für hochkarätige Veröffentlichungen und haben mit jungen englischen und irischen Bands wie WINTERFYLLETH, WODENSTHRONE und ALTAR OF PLAGUES einige der vielversprechendsten Black Metal Truppen der neuen Generation in ihren Reihen.

Zu dieser illustren Runde soll sich nun auch das schottische Zwei-Mann-Projekt FALLOCH hinzugesellen, dessen musikalische Ausrichtung aber eher das Prädikat ''atmosphärischer Post-Rock'' erhalten dürfte, als der Einordnung in irgendein schwarzmetallisches Subgenre zum Opfer zu fallen. Naja, ganz ohne eine dezente Note Black Metal geht es natürlich auch nicht, weshalb das sympathische Duo auf seinem Debut ''Where Distant Spirits Remain'' teilweise wie eine äußerst gelungene Mischung aus ALCEST und AGALLOCH klingt. Ein solcher Vergleich mutet doch durchaus vielsprechend an und fürwahr: FALLOCH können mit ihrem ersten Album beinahe durchgehend begeistern.

Eingeleitet wird ''Where Distant Spirits Remain'' von einem wunderbaren Post Black Metal Riff, welches seinerseits in das, wie fast alle Songs auf dem Debut der Schotten, überlange und schon im Vorraus veröffentlichte Meisterwerk ''We Are Gathering Dust'' einführt. Ein Meisterwerk deshalb, weil in diesem Stück derart viele verschiedene Emotionen, von Freude bishin zu tieftrauriger Sehnsucht, eingefangen wurden und das Ganze musikalisch exzellent umgesetzt ist, den tollen Klargesang natürlich eingeschlossen.

Etwas härter, doch auch folkloristischer und post-rockiger geht es bei ''Beyond Embers And The Earth'' zu, da dieser Song einerseits leichtes Geschrei, andererseits aber stimmiges Flötenspiel und flirrende Gitarren bietet.

Das kurze Instrumental-Zwischenspiel ''Horizons'' erzählt mit seinen leidenden Flötenklängen eine Geschichte von Melancholie sowie Naturliebe und leitet nahezu perfekt in das hochmelodische Songkonstrukt namens ''Where We Believe'' über, welches wiederum ein geniales Zusammenspiel aus fragilem Klargesang, wütenden Schreien, romantischen Akustik-Passagen und atmosphärischem Post Black Metal Riffing darstellt.

''The Carrying Light'' wirkt anfangs etwas zu poppig und an ANATHEMA angelehnt, FALLOCH gelingt es aber mit Leichtigkeit, das Ruder noch herumzureißen, indem sie ein glänzendes Solo einstreuen. Leider muss man diesen hochqualitativen Song trotzdem aufgrund mangelnder Alternativen als den kleinen Schwachpunkt auf ''Where Distant Spirits Remain'' ansehen.

Mit ''To Walk Amongst The Dead'' haben die zwei Chefdenker noch einen epischen Monumentalsong hinterlassen, der zwar auch seine Längen aufweist, aber mit einem eingängigen Refrain und einem superben, sich immer weiter steigernden Ende punkten kann.

Als würdigen Abschluss gibt es mit ''Solace'' noch ein Piano-Outro auf die Ohren, welches dieses außergewöhnliche Album passend abrundet.

Fazit: FALLOCH ist mit ''Where Distant Spirits Remain'' ein wahrhaft überdurchschnittliches, wenn nicht gar großartiges Debut gelungen, das gen Ende aber leider etwas an Fahrt verliert und leicht abflacht. Allein deshalb kann auch keine Höchstnote vergeben werden.

Nichtsdestotrotz kann man diese Scheibe als kleines Meisterwerk betrachten und alle Anhänger der im Laufe des Reviews genannten Kapellen täten gut daran, sich ''Where Distant Spirits Remain'' schnellstens vorzubestellen. Ich bin auf jeden Fall der Überzeugung, dass wir von diesen zwei talentierten Musikern noch einiges zu hören bekommen werden!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (20.09.2011)

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