Axel Rudi Pell - The Ballads IV

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VÖ: 23.09.2011
Bandinfo: AXEL RUDI PELL
Genre: Melodic Hardrock
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

Kaum zu glauben, dass „Ballads I“ schon fast 20 Jahre auf den Buckel hat. Damals nach VÖ wurde die CD in einem renommierten deutschen Fachmagazin zur Arschbombe des Monats gewählt. Dem Album und dem daraus resultierenden Erfolg tat diese Negativwerbung (wenn man davon sprechen kann) absolut nicht weh und manche können mit Stolz vermelden, dass eben jene CD ihnen den Einstieg in die harte Musikwelt ein wenig erleichterte.
Die neue kuschelige Compilation hat dennoch einiges zu bieten, obwohl hier nur drei neue Songs vertreten sind. Herausragend ist sicherlich „Where The Wild Waters Flow“ bei der Shouter Johnny Gioeli mit seiner kraftvollen und unverkennbaren Stimme eindrucksvoll beweist, dass er zu den Top-Sängern in der Hardrock-Szene gehört. Die Piano-Ballade „Holy Diver“ ist doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es ist für fast jeden Sänger ein Himmelfahrtskommando, einen Ronnie James Dio zu covern oder zu imitieren und daran scheitern viele sang- und klanglos.

Aber dieser mit einer amtlichen Prise Lagerfeuer-Romantik versetzte Song ist ok. Die letzte neue Nummer ist der LEONARD COHEN-Song „Hallelujah“, der mit Sicherheit zu den schönsten Balladen im Musikbiz gehört. Nur mittlerweile geht mir der Song schon sichtlich (ich sehe das im Nachbarbundesland aber nicht, lieber Kollege - Anm. d. Red.) auf die Nerven, denn in unsäglichen Castingshows wurde dieser Song bis zum Erbrechen mehr oder weniger verhunzt, gedemütigt und entwürdigt. Die Version von AXEL RUDI PELL geht alleine durch die famose Gesangsleistung voll in Ordnung und könnte der Band ein wenig Airplay verschaffen.

Die restlichen Tracks wie „Love Gun“ von KISS oder auch „In The Air Tonight“ von PHIL COLLINS sind natürlich sehr gut gemacht, wurden aber schon mal wie all die anderen vertretenen Tracks veröffentlicht. Im Großen und Ganzen einige amtliche Schmachtfetzen für Frischverliebte, aber mir persönlich wäre ein neues, krachendes Hardrockalbum vom Meister lieber. Ob nun drei neue Songs einen Kauf rechtfertigen, muss jeder selbst entscheiden.



Ohne Bewertung
Autor: manfred (29.09.2011)

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