Dark Forest - Dawn Of Infinity

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VÖ: 07.10.2011
Bandinfo: DARK FOREST
Genre: NWoBHM
Label: Cruz Del Sur
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Lineup  |  Trackliste

Na das hat ja gedauert. Als die britischen Traditionalisten DARK FOREST vor gut zwei Jahren ihr 3-Song-Häppchen „Defender“ präsentiert haben, kündigte man eine Full-Length noch vollmundig mit Veröffentlichungsdatum Frühjahr 2010 an. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Puristenpack hat doch deutlich länger an den zehn finalen Songs geschraubt und bis man den Labeldeal mit Cruz Del Sur Music in der Tasche hatte, zogen ebenfalls noch einige Monate ins Land. Da aufgeschoben aber nicht aufgehoben ist, läutet das NWoBHM-Quintett nun die kalte Jahreszeit mit seinem Zweitwerk ein.

Merklich gereift sind sie, die Dunkelwald-Schergen. Das wird einem schon beim ohrwurmtauglichen Opener „Hourglass“ bewusst, bei dem das Gitarrenduo Christian Horton und Jim Lees im launigen Zweiertakt fidelt und Sänger Will-Lowry Scott den guten Bruce Dickinson nur marginal kopiert. Den IRON MAIDEN Touch kriegen die Jungs aber auch im weiteren Verlauf nicht mehr weg. Konnte man auf den Vorgängerwerken noch JUDAS PRIEST oder gar VENOM verorten, haben sich die Retro-Rowdys auf „Dawn Of Infinity“ völlig den eisernen Jungfrauen und der NWoBHM-Szene im Allgemeinen verschrieben.

Ähnlich ihrer großen Idole galoppieren DARK FOREST förmlich durch ihr beschwingtes Songmaterial, nur dass hier der Bass deutlich in den Hintergrund geschraubt wird und die Sechssaiter-Fraktion an der Front agiert. Besonders stark klingt die Truppe, wenn sie viele Melodien streut („The Green Knight“), sich in epischer Langatmigkeit übt („Through A Glass Darkly“) oder, dank verstärkter Doublebass-Beschallung, auch mal etwas derber durch den Äther rauscht („Deadly Premonition“). Nichtsdestotrotz limitieren sich DARK FOREST selbst, indem sie die Songlängen mit immer wiederkehrenden Riffs unnötig in die Länge ziehen und durch die allgemeine Gleichförmigkeit der Lieder, auf Dauer zu langweilen beginnen.

Trotz diverser Kinderkrankheiten ist „Dawn Of Infinity“ ein recht fettes Teil geworden, das sich im Fahrwasser von den Kultscheiben honoriger Herren wie IRON MAIDEN, JAMESON RAID oder SAXON schon ganz gut behaupten kann. Da kann auch getrost über das grauenvoll-futuristische Artwork hinweggesehen werden. Kuttenträger, Melodiefreaks und krampfhafte Nostalgiker greifen hier bitte wortlos zu, allen anderen wird das Kritik-Lesen ohnehin schon im ersten Absatz am Arsch vorbeigegangen sein.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (06.10.2011)

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