CHRIS CONNELLY - Artificial Madness

Wer wie CHRIS CONNELLY bei MINISTRY und der Industrial-Spaß-Kombo REVOLTING COCKS mit Al Jourgensen gemeinsame Sachen macht, muss was draufhaben. Jetzt veröffentlicht CONNELLY mit "Artificial Madness" ein weiteres Soloalbum. Schubladisiert ist das Album als Prog Rock, was den Beweis abliefert, dass Schubladendenken sowas von überholt ist und sich Künstler nicht schubladisieren lassen sollten.

CONNELLY will sich in keine Nische stecken lassen. Definieren wir zumindest die Zielgruppe: Menschen, die sich noch daran erinnern können, wie sich der ursprüngliche Industrial Metal angehört hat - MINISTRY leisteten Vorreiterarbeit, Wax Trax aus Chicago waren DAS Label. Diese Menschen wurden erwachsen, nahmen Jobs an, verdienten Geld. Die Punk-Attitüde blieb, musste sich vielleicht hinter Anzug und Krawatte verstecken und die Wut im Bauch wurde mit Alkohol erstickt.

Der Sound ist minimalistisch gehalten, Post-Punk tanzt mit Industrial der frühen 80er Jahre dem Untergang entgegen. Songs wie "Wait For Amateur", "The Goner" oder "The Subjects" sind herausragende Perlen auf einem großartigen Album. Mutig und zeitlos, das sind die Adjektiva, die "Artificial Madness" zusammenfassen.