Xenesthis - Immanis

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VÖ: 00.00.2005
Bandinfo: Xenesthis
Genre: Dark Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Einer der unterhaltsamsten Nebeneffekte beim Verfassen von Underground-Reviews ist ja die an Verzweiflung grenzende Suche der Bands nach einer eigenen, noch nie dagewesenen Schublade. Unter den neu kreierten Genres finden sich Bezeichnungen, wie "Crosscore", "Plastilin Metal" (ernsthaft!) oder - so wie im vorliegenden Beispiel der Wiener Band XENESTHIS "HiFidelity Metal". Was das sein soll? Keine Ahnung, macht aber nichts, denn das, was XENESTHIS darunter versteht, geht absolut in Ordnung.

Die fünfköpfige Band wurde im Frühjahr 2003 durch Raffael Trimmal und Thomas Bauer gegründet. Mit Katrin Bernhardt war bald eine geeignete Frontfrau gefunden. Michael Litgeb und ein Drummer namens Filipo Natali ergänzten das erste Lineup. Unter dem namen F9 spielt die Kombo im Dezember des selben Jahres ihren ersten Auftritt. Ein paar Monate später meldete man sich unter dem Namen DAWNFLICT zum "America is waiting" Bandwettbewerb, wo prompt das Semifinale erreicht wurde, an welchem die Band aufgrund eines Auslandsaufenthalts von Sängerin Katrin nicht teilnehmen konnte. Im Oktober 2004 wird mit neuem Schlagzeuger und neuem Namen ein Neustart vollzogen. Die ersten Früchte dieser Arbeit rotieren nun schon seit geraumer Zeit in Form der Demo EP "Immanis" in meinem Player.

Der Dreitracker schlägt in eine sehr überraschende Kerbe. Hatte ich Angesichts des Lineups mit einer Gothic Kapelle im NIGHTWISH/EDENBRIDGE Stil gerechnet, schlagen XENESTHIS eher düster-progressive Töne an. Katrin Bernhardt punktet mit ihren angenehmen, tiefen Vocals, welche die dunkle Stimmung weiter unterstreicht. Obwohl die Vorstellung noch etwas unter der undergroundigen Tonqualität leidet, erkennt man doch schon einiges Potential im Songmaterial der fünf Musiker. Besonders der recht versierte Leadgitarrist sorgt immer wieder für schöne Momente. Eindeutiger Höhepunkt ist Track Nummer drei mit seinem Gänsehaut erzeugenden mehrstimmigem Refrain und dem gelungenen Songaufbau.

Hochgerechnet auf ein volles Album wäre mir die Geschichte doch noch ein wenig zu eintönig, hier sollte die Band unbedingt etwas mehr im Tempo zwischen den Songs variieren. Die Ansätze passen aber. XENESTHIS schaffen es tatsächlich, in eine verhältnismäßig eigenständige Richtung zu marschieren. Songsamples könnt Ihr auf der gut gestalteten Homepage anhören.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: adl (07.05.2005)

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