STEEL PANTHER - Balls Out

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VÖ: 04.11.2011
Bandinfo: STEEL PANTHER
Genre: Glam Rock
Label: Universal Music Austria
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Lineup  |  Trackliste

Ich geb's zu, ich bin STEEL PANTHER Fan der ersten Stunde. Also seit damals, als sich die Band noch METAL SKOOL nannte und Werbung für sich und ihre Shows am Sunset Strip in Hollywood bei Kat Von D's "LA Ink" machte.

"Feel The Steel", ihr Debutalbum als STEEL PANTHER, erschien 2009 und spaltet seitdem die Hair Metal Szene in zwei Lager: Die einen, die über sich und die Exaltiertheit der Szene lachen können und die anderen, die damit überhaupt nicht klar kommen noch immer der Meinung sind, dass es in MÖTLEY CRÜE's "Home Sweet Home" nicht ums vögeln geht. Ich sag's ganz ehrlich, ich gehöre zur ersten Fraktion: Hair Metal war meine erste Liebe, ich ging durch die Haarspray-Hölle wie andere durch Depressionen nach der Trennung von TAKE THAT. Und genau deswegen war schon vor METAL SKOOL / STEEL PANTHER meine Forderung: mehr Verarsche braucht das Glam-Land! Und wer kann besser eine Szene verarschen als Szeneangehörige selbst?

Hat man auf "Feel The Steel" bei jedem einzelnen Song die Verbeugung vor den Größten der Großen gehört, nehmen die Kätzchen nun all ihren Mut zusammen und bemühen sich um mehr Eigenständigkeit im Songwriting und -aufbau. Klar, den Helden wird noch immer Tribut gezollt, aber es wirkt nicht mehr so vordergründig wie am ersten Album - die Weiterentwicklung ist deutlich zu hören.

Textmäßig bleibt alles beim Alten; es geht um Frauen, es geht um Drogen, es geht um's Ficken. Charlie Sheen gehört zu den größten Fans der Band. Hauptprotagonist ist und bleibt Sänger & Texter Michael Starr, der sich auch gleich auf dem zweiten Song als "Supersonic Sex Machine" tituliert und wie Tiger Woods der Meinung ist, dass "three holes are better than a hole in one" sind. "17 Girls In A Row" sind ihm allerdings noch lieber, "If You Really Love Me" kann Frau als Bedienungsanleitung für den gemeinen Mann verstehen.

Wem das noch immer nicht genug an sexuellen Anspielung ist, dem lege ich das Booklet wärmstens ans ... äh ... Herz - ich hab selten so gelacht. Wem es ein Bedürfnis ist, die Texte auszublenden (aha! gehörst du also zu Kategorie zwei?), kann sich noch immer über großartige Rockmusik freuen.

Rundum ein perfekt produziertes Album, das die Tradition des 80er Jahre Metals weiterträgt.

Bleiben nur mehr zwei Fragen: Wann kommen die endlich nach Wien? Und: Diese Haare können doch nicht echt sein ... oder?



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Suzy (09.11.2011)

WERBUNG: Hard
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