Necrotted - KINGDOM OF HADES

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VÖ: 15.12.2010
Bandinfo: NECROTTED
Genre: Deathcore
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Gefrustet von der Arbeit nach Hause gekommen? Das Leben ohnehin nur mehr ein einziger Sumpf aus dem man sich nicht mehr heraussieht? Abreagieren ist da oftmals nur begrenzt möglich, virtuelles Pixelblut lassen die alteingeschworenen Zocker ohnedies zu genüge fließen und so muss man sich anderweitig nach Ausweichmöglichkeiten umsehen. Was ist da naheliegender als eine dicke Scheibe feinsten Deathcores, bei der man so richtig geil abschädeln kann und alles um sich herum vergisst - wenn auch nur für knapp 13 Minuten.

Zu diesem Zwecke wurde scheinbar die EP "Kingdom Of Hades" von den fünf Burschen von NECROTTED ins Leben gerufen. Die Abtsgmünder (Süd-Deutschland) ballern uns hier mit jeder Menge Spielfreude und gekonntem Instrumenten-Handling eine derbe Scheibe purer Energie vor den Latz. Es fühlt sich fast so an als würde eine Adrenalin-Spritze in unseren Hals gebohrt.

Die fünf Songs auf dieser Platte haben allesamt Hand und Fuß, brutale Drumgewitter paaren sich mit motivierenden Moshparts und Gitarren-Breakdowns. Wo oftmals Langeweile aufkommt ändern NECROTTED einfach mal das Tempo, aber nicht um ein, zwei Stufen, sondern auch gerne mal anderthalb oder einfach um das Fünffache. Vocalist Michi screamt und growlt sich die Seele aus dem Leib und gibt sich auf "Inhale The Wrath Of Peleu's Son" sogar ein (schönes!) Duett mit Basser Fabi (erinnert uns ein wenig an Corey Tailor; SLIPKNOT/STONE SOUR).

Bei "Metamorphosis" wird die Namensgebende Fusion von English und Deutsch versucht - Geschmackssache. Den Abschluss der CD bildet der lustig-gemeinte Titel "The Reason Why A Super Sweet Emo Boy Is Cuter Than Your Dwarf Rabbit", ein Seitenhieb an die Emo-Fraktion. Dieser Track tanzt etwas aus der Reihe, beginnt in Richtung Jazzcore gehend, entpuppt sich jedoch als waschechter Emo-Banger mit dazugehörigen Moshparts und Breaks. Als kleines Schmanker'l gibt es noch eine Stelle an der ein vermeintlich emotionell gesteuerter junger Mann folgenden Satz spricht, "Life Is So Disgusting. I Don’t Want To Live Anymore.“ welcher vom Rest der Band sogleich mit einem herzhaften "Shut Up, Evil!" zum Schweigen gebracht wird. Eigentlich doch eine nette Idee.

Alles in allem eine supergute EP die dem Fan von JOB FOR A COWBOY und ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY schwer ans Herz zu legen ist. An dieser Stelle dennoch "nur" vier Sternchen, denn wir wollen ein Album! Haltet euch ran Jungs :)



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: berni (19.11.2011)

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