HATESKOR - Paint My Fear

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VÖ: 11.10.2011
Bandinfo: HateskoR
Genre: Melodic Death Metal
Label: Noisehead Records
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Lineup  |  Trackliste

Auch wenn es dieses, eher billig aussehende, Artwork nicht vermuten lässt, hinter dem unscheinbaren Cover verbirgt sich ein ganz großes Death Metal Werk, dass sich Liebhaber auf jeden Fall genauer ansehen sollten. Aber mal von Anfang an...

"Paint My Fear" wurde von den fünf Besatzungsmitgliedern von HATESKOR einmal rund um den Globus gehetzt, mit stationärem Aufenthalt in zwei wichtigen Ländern der Metallerie. Ursprünglich kommt die Band aus dem sonnigen Spanien, wo auch die Songs eingespielt wurden. Weiter gings nach Finnland, zum abmischen und letztendlich landete die Scheibe zum Feinschliff in den Armen von OBITUARY-Producer James F. Murphy in den USA. Das Ergebnis kann sich hören lassen!

Kurzum: Melodischer Death Metal der Marke CHILDREN OF BODOM, WINTERSUN oder NORTHER vermischt sich mit Viking Metal-Elementen der ENSIFERUM-Schule. Letzteres wird aber nur durch den Gesang von McLeod verstärkt, der seines Zeichens Ex-Sänger bei EGRAINE ist. Vorab sei gesagt, was man hier zu hören bekommt gibt es in solcher Ausführung natürlich schon zu Dutzenden am Markt, aber HATESKOR machen ihr Ding wenigstens richtig gut!

Die Musik spielt auf einem extrem schnellen Level, die Spielfreude der Herrschaften, rund um Gitarren-Ass und Band-Gründer Alex Skorza, wird von der ersten Sekunde an mehr als klar gemacht. Gefinkeltes Riffing und noch gefinkeltere Soli machen das Hören dieser Scheibe zu einem wahren O(h)rgasmus. Dazwischen flitzt immer wieder das Keyboard umher, das Drum-Set zerlegt sich dabei von selbst und schnelle Songs folgen auf harte Tracks, immer schön untermalt mit genialen Melodien. Die Bombast-Produktion kann sich hören lassen und hält mit den Genre-Veteranen allemal mit, wenn sie nicht sogar teilweise übertroffen werden. Einzig die Stimme zieht nicht ganz so mit, die Kombination der verschiedenen Stilgattungen ist auch gar nicht das Problem, sondern es hapert ein wenig an Ausdrucksstärke. Der Fronter kann hier mit der Leistung der restlichen Band nicht "mithalten".

Der springende Punkt ist, diese Kapelle will den finnischen Vorbildern nacheifern und merkt selbst gar nicht dass sie ihre Idole sogar übertreffen. Das Songwriting ist top, die hymnenhaften Melodien und Soli wirklich eingängig und fast schon kitschig inszeniert (bei so viel Sexappeal kommen uns die Tränen). Mehr kann man hier fast nicht rausholen. Warum das Ganze in so einem schrecklichen Artwork verpackt wird ist uns ein Rätsel, die Jungs verkaufen sich auf jeden Fall unter ihrem Wert.

Wird hier in Zukunft mehr Wert auf Eigenständigkeit gelegt und ein wenig an der stimmlichen Leistung geschraubt steht dem Erfolg auch nichts mehr im Wege! Da darf dann auch gerne ein überdimensionales Cover herhalten mit jeder Menge Blitz und Feuer sowie dem Gevatter Tod persönlich (COB machen es ja nun seit 18 Jahren vor und haben immer noch kein besseres "Maskottchen" gefunden). Unbedingt reinhören, die Spanier haben's drauf!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: berni (15.11.2011)

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