Black Cobra - Invernal

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VÖ: 07.11.2011
Bandinfo: Black Cobra
Genre: Sludge Metal
Label: Southern Lord Recordings
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Lineup  |  Trackliste

Musikalische Duos, die einen Sound wie ein ganzes Kollektiv erzeugen, sind schon etwas Besonderes, so auch das aus Los Angeles stammende Sludge-Gespann BLACK COBRA. Die nunmehr seit 2001 aktive Combo kann schon auf ganze drei Studioalben, eine EP und einen Split mit den japanischen Doomern ETERNAL ELYSIUM zurückblicken. Mit ''Invernal'' steht uns jetzt der vierte Longplayer ins Haus, mit welchem man natürlich nahtlos an das hochgelobte 2009er Werk ''Chronomega'' anknüpfen möchte.

Thematisch dreht sich ''Invernal'' um eine postapokalyptische Zeit, in welcher sich eine Entdeckergruppe in die atomverseuchte, mutierte Antarktis aufmacht. Inspirieren lassen haben sich die zwei Jungs von den Aufzeichnungen des britischen Polarforschers Ernest Shackleton. Alles beim Alten also, denn BLACK COBRA hatten ja seit jeher eine Vorliebe für derartige Konzepte.

Doch auch musikalisch hat sich nicht viel verändert. Der Sludge des Duos haut, man verzeihe mir die rohe Ausdrucksweise, einfach nur derbst auf's Maul, ist angenehm Hardcore-beeinflusst und kommt gelegentlich auch richtig düster daher. Das einleitende ''Avalanche'' macht seinem Namen alle Ehre und überrollt den Hörer im wahrsten Sinne des Wortes wie eine Lawine. Auch bei ''Somnae Tenebrae'' geht's wahrhaft rasant zur Sache, doch mit Songs wie ''Corrision Fields'', das beinahe psychedelisch beginnt, oder ''Beyond'', bei welchem teilweise die heftigste Doom-Keule ausgepackt wird, beweisen BLACK COBRA, dass sie auch durchaus atmosphärischer und geruhsamer zur Sache gehen können.

Ein Phänomen, das wohl zum Teil auch der finsteren Thematik geschuldet ist. Man meint beinahe selbst durch arktisch-surreale Welten, wie auf dem Cover dargestellt, zu marschieren. Ebenfalls gut gelungen ist das instrumentale ''Abyss'', welches sowohl mit ruhigen, als auch mit extrem harten Passagen aufwarten kann und in seiner Gesamtheit etwas an die Würzburger Instrumental-Sludger OMEGA MASSIF erinnert. Zum Abschluss brechen die Herren mit ''Obliteration'' noch einmal alle Geschwindigkeitsrekorde und verleihen ''Invernal'' damit ein atemloses aber hervorragendes Ende.

Fazit: BLACK COBRA liefern uns mit ihrem neuesten Streich ein Sludge-Album der allerhöchsten Güteklasse. Wer die Jungs bisher noch nicht kannte und glaubt möglicherweise auf eine Soundmixtur aus Bands wie MASTODON, WEEDEATER und BLACK FLAG zu stehen der sollte ''Invernal'' schnelltens einmal anchecken.

Darüberhinaus gilt es auch den Tourplan des Duos im Blick zu behalten, da dessen Live-Shows beinahe einer Offenbarung gleichkommen und immer auf's Neue durch die schier unglaubliche musikalisch-technische Klasse der zwei Krachmacher begeistern.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (06.12.2011)

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