An Autumn For Crippled Children - Everything

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VÖ: 01.09.2011
Bandinfo: AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN
Genre: Doom Metal
Label: Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
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Lineup  |  Trackliste

Seltsame oder gar bescheuerte Namen findet man in der Metal Szene zuhauf und vor allem im sogenannten Post Black Metal musste ich in letzter Zeit immer häufiger feststellen, dass mehrere Bands doch ziemlich kitschig oder sogar tuntig daher kommen. Anders bei AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN, die zwar mit ihrem Namen aus der Reihe tanzen, aber dennoch wirkt ihr sonstiges Auftreten nicht allzu verträumt und auf Kitsch getrimmt. Mit ihrem zweiten Album, das auf den Namen ''Everything'' hört, wird das Konzept des ersten Albums fortgeführt, welches eine schlichte Mischung aus Black Metal und Doom Metal darstellt.

Zugegeben bekommt man doch schnell den Eindruck, dass es sich bei ''Everything'' doch mehr um Doom Metal mit Post-Einfluss handelt, da die meisten. wenn nicht sogar alle Stücke ziemlich langsam dahinträllern und nie zum krassen Black Metal Moshpart heranwachsen, was allerdings keinesfalls als negativ betrachtet werden darf. Von vorneherein stimmt das Album mit seiner Melancholie an allen Ecken und Enden und verzaubert und verstört den Hörer zugleich. Wunderschöne Melodien und tiefe Doom Schlepp-Riffs paarten sich, um dieses Werk zu erschaffen und aus AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN eine schlichte Überband zu machen. Wenn man jetzt allerdings hineinhört, wird man feststellen, dass fett gestampfte Dampfwalzen Riffs hier fehlen, womit man es natürlich nicht sofort als Doom erkennen wird. Es sind allerdings die monotonen Dinge und vor allem das schleppende Schlagzeug, welche dem Album den nötigen Abgrund geben. Der Gesang spielt sich immer etwas im Hintergrund versetzt ab und hilft damit dem gesamten Einfluss der Musik auf den Hörer ungemein, da es immer so klingt, als würde jemand aus weiter Ferne leise nach Erlösung schreien.

Noch bevor ''Everything'' ganz ausgeklungen war, wusste ich schon, dass es sich hierbei um ein grandioses Werk handelt, welches vor allem auf die Verträumten unter uns abzielt, welche sich einmal berieseln lassen wollen und in Melancholie wenn nicht sogar, passend zur Jahreszeit (nicht zum Wetter!), in das schwarze Loch der Depression verfallen (wollen).



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Oliver Wilde (10.12.2011)

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