Lord Vicar - Signs Of Osiris

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VÖ: 31.10.2011
Bandinfo: LORD VICAR
Genre: Doom Metal
Label: The Church Within Records
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Lineup  |  Trackliste

Der ganz alten Doom-Schule huldigen die Finnen von LORD VICAR um Ex-REVEREND BIZARRE Klampfer Peter und den für die Vocals des 1992er SAINT VITUS Albums ''Children Of Doom'' verantwortlichen Christian Lindersson alias Chritus. Allein diese musikalische Vorgeschichte sollte doch genügen, um die Erwartungen gegenüber neuem Material des Quartetts ins Unendliche zu heben. Doch da es der stereotype Doomer eher gemächlich angehen lässt und im Normalfall nichts auf diverse Trends und Hypes gibt, wurde das 2008er Debut ''Fear No Pain'' ob seiner musikalischen Klasse zwar durchaus gelobt, aber keineswegs vergöttert. Trotzdem blickten wohl nicht wenige Zeitgenossen dem neuen Machwerk von LORD VICAR frohgemut entgegen. ''Sings Of Osiris'' heißt das gute Stück und erschien vor nicht allzu langer Zeit, wie schon der Vorgänger, via The Church Within Records.

In musikalischer Hinsicht hat sich im Kosmos der Finnen rein gar nichts geändert und das ist auch gut so. Anderes als puren Doom Metal à la BLACK SABBATH, SAINT VITUS etc. habe ich sowieso nicht erwartet. Dass dieser aber keinesfalls verstaubt klingen muss, beweist die Truppe von Beginn an. Der schon vor dem offiziellen Release ausgekoppelte Opener ''Sign Of Osiris Slain'' brettert gut nach vorne und macht unmissverständlich deutlich, worauf LORD VICAR mit ihrem Sound abzielen, nämlich einen Hauch der 70er und frühen 80er in die heutige Zeit zu bringen. Handelt es sich beim ersten Song noch um relativ gediegenen Standard-Doom, wenn auch mit tollen Riffs versehen, sind die drei folgenden Stücke als wahrhaft herrlich zu bezeichnen. Der Gesang ist wunderbar episch, die Riffs und Melodielinien unglaublich eingängig, die Instrumentalarbeit sehr professionell und der Sound zwar altbacken, aber dennoch zeitgemäß. So sollte Doom Metal im Bestfall klingen.
Die restlichen Songs sind zwar ebenfalls gut gelungen, doch kommen in qualitativer Hinsicht nicht an dieses meisterliche Gespann heran. Mit ''Endless November'' ist den Jungs aber ein Akustikstück in bester BLACK SABBATH Tradition entschlüpft und das abschließende Opus ''Sign Of Osiris Risen'' ist mit seinen interessanten Tempo- und Stimmungswechseln durchaus als monumental zu bezeichnen.

Ich muss gestehen, dass ich der Klientel angehöre, die von LORD VICAR allein des großartigen Debuts und der musikalischen Referenzen wegen ein überzeugendes Zweitwerk erwartet haben, und ich wurde nicht enttäuscht. ''Sings Of Osiris'' ist gegen Ende des Jahres 2011 noch einmal ein willkommenes Doom-Präsent, das dazu einlädt, weiterempfohlen oder verschenkt zu werden. Jedem, der wirklich noch nie etwas von dieser Band gehört hat und in die Untiefen des Dooms eintauchen will, sei ''Signs Of Osiris'' als Einstiegswerk wärmstens ans Herz gelegt, wird einem hier doch ein musikalischer Querschnitt von WITCHFINDER GENERAL bishin zu REVEREND BIZARRE geboten.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (08.12.2011)

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