Megaton Leviathan - Megaton Leviathan

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VÖ: 13.09.2011
Bandinfo: Megaton Leviathan
Genre: Psychedelic Rock
Label: Volatile Rock Records
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Lineup  |  Trackliste

Ich muss zugeben, dass mich interessante, klangvolle Bandnamen und Songtitel schon immer hellhörig haben werden lassen. Es ist also ganz natürlich, dass ich mir ohne zu zögern den Re-Release der eigentlich im Jahr 2009 erschienenen Debüt-EP der aus Portland stammenden Doomster von MEGATON LEVIATHAN im Promopool schnappen musste. Allein der Name der Truppe rührt mich zu Tränen, ganz zu schweigen von den seltsamen, hintergründigen Titeln der einzelnen Stücke. Dass man mit dieser Taktik auch mal ins Klo greifen kann, ist mir zwar bewusst, doch eigentlich ziemlich egal, da für mich Texte, Musik, Artwork etc. eine Einheit bilden und somit Alben auch oft ohne einen ersten Hördurchlauf, praktisch blind, gekauft werden. Dabei habe ich mich im Nachhinein noch nie über einen dieser Blitzkäufe geärgert, ganz im Gegenteil bin ich dadurch auf einige meiner liebsten Platten gestoßen.

Auch im Falle von MEGATON LEVIATHAN habe ich glücklicherweise wieder einmal echten Spürsinn bewiesen. Das US-amerikanische Trio macht nämlich genau die Art von Musik, die mir am besten gefällt, nämlich osbkuren Psychedelic/Doom Metal. Zwar wirkt das Material hinsichtlich der Soundqualität noch etwas ausbaufähig, was für eine erste EP aber durchaus normal ist.
Die musikalische und songschreiberische Qualität betreffend sind die Jungs den meisten bekannteren Bands aus dem Genre jedoch meilenweit voraus. Ziemlich abwechslungsreich ist ''Megaton Leviathan'' noch dazu. Das einleitende ''Water Wealth Hell On Earth'' ist ein überlanger, dröhnender Bastard, ''Guns And LSD'' überzeugt durch seine düstere Atmosphäre und die drei folgenden Songs sind einfach nur ultraspacig, besonders das superbe ''Time Fades''. Hier trifft mit Delay unterlegter, melodischer Klargesang auf meterhohe Synthiewälle und teils unglaublich effektreiche, teils minimalistische Gitarrenriffs.
Doch: So schön diese Klangexplosionen auch sind, würde mich interessieren, ob die Band, die schon eine US-Tour mit WOLVES IN THE THRONE ROOM auf dem Buckel hat, dazu in der Lage ist, die Songs live einigermaßen originalgetreu wiederzugeben.

Fazit: Schon lange hat mich das erste Lebenszeichen einer Band, auch wenn es im Fall von MEGATON LEVIATHAN schon zwei Jahre alt ist, nicht mehr so sehr begeistert wie diese EP. Die Kombination aus spacigem Prog à la PINK FLOYD, psychedelischer Extase à la EARTHLESS und EARTHigem Drone macht dieses Stück Musik zu etwas ganz Besonderem. Mit einer derartigen Neuentdeckung habe ich gen Ende des Jahres eigentlich nicht mehr gerechnet. Zum Glück arbeitet die Band an einem neuen Album, welches irgendwann im nächsten Jahr erscheinen soll. Wenn jenes einen etwas klareren Sound aufweist, bin ich gerne dazu bereit, die volle Punktzahl zu vergeben.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Johannes Deml (23.12.2011)

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