Myrath - Tales Of The Sands

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VÖ: 11.10.2011
Bandinfo: MYRATH
Genre: Progressive Metal
Label: XIII BIS records
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Lineup  |  Trackliste

SYMPHONY X, ORPHANED LAND, Oriental Metal, Prog Metal.

So, hab ich noch etwas vergessen, was man scheinbar bei dieser Band gleich im ersten Absatz zum Review ihrer neuen Veröffentlichung schreiben muss?
Ich bin beileibe nicht der beste, originellste, eloquenteste Schreiber im Netz oder überhaupt, aber wenn jedes Review gleich klingt, dann sieht man schon wie fern der Recherche der Metaljournalismus sich bewegt. Einer schreibt irgendwas und alle schreiben ab. Nicht ausschließlich bei dieser CD, aber ich schau mir das immer wieder gern an wie sehr sich doch vieles ähnelt, gleicht.

Gut, nach diesem Rundumschlag nun zu "Tales Of The Sands". Die Dritte für die Tunesier und ich habe einiges erwartet, wurde sie mir doch von einem guten Freund wärmstens empfohlen.
Schlecht ist das beileibe nicht, was die Maghreber hier hervorbringen. Alle Register werden gezogen und natürlich ist der vorderorientalische Einschlag das große Plus, respektive der große Pluspunkt der Band.

Denn ansonsten wär das wohl grad mal Mittelmaß, musikalisch vom Feinsten, zweifelsohne, gesanglich über Allem stehend.
Aber irgendwie fährt die Musik der Nordafrikaner an mir vorbei und ich tu mir wirklich schwer, nach nunmehr mehrmaligem Hören wirkliche Highlights zu benennen.
Gut, "Wide Shut" hat einen wirklich geilen Mittelteil, das Lead in "Merciless Times" ist fantastisch, der Gesang von Zaher Zorgatti ist enorm stark, der arabische Gesang im Titeltrack kommt gut, aber irgendwie bleibt nix hängen.

Das Problem vieler sogenannter "Prog"-Bands halt, wobei ich den Tunesiern zugute halten muss, dass sie nicht dauernd den Instrumentenlehrer heraushängen lassen, aber es passiert viel in den Songs.
So viel, dass meist kein intensiver Song bleibt, kein Anreiz, sich das Produkt dann doch noch öfter anzuhören. Überladen? Mehr nur eine Aneinanderreihung von Songideen - nichts was stringent wirken mag.

Nur das bisschen Herumspielen mit orientalischen Skalen und ab und an ein "stilfremdes" Instrument ist ein bisschen wenig. Es ähnelt tatsächlich dem üblichen Prog-Metal, nur eben ein bisschen aufgebrezelt mit einem Touch Orient. Das hätte man doch viel intensiver ausbauen können um wirklich eigenständig sein zu können, und nicht nur die was-weiß-ich wievielte Prog-Band.

Eigenartig irgendwie, die Band, beziehungsweise diese Veröffentlichung. Brilliante Musiker und die Prämisse ist mehr als interessant und man möchte der Band auch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Aber, und hier kommt mein Lieblingswort, Songwriting ist noch immer eine Kunst die nicht jedem geläufig ist.
Da fehlt es bei der Scheibe ein wenig. Songs, richtig zwingende Songs auf die man Lust hat.
Schade, alles andere wäre da.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (28.12.2011)

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