Angeline - Disconnected

Artikel-Bild
VÖ: 09.12.2011
Bandinfo: Angeline
Genre: Hard Rock
Label: Avenue Of Allies Music
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

"Disonnected" ist wieder mal eines dieser Alben, die mich als Rezensenten im Zwiespalt zurücklassen. Auf der einen Seite haben wir hier klasse Musiker, eine fette Produktion - handwerklich allererste Sahne. Auf der anderen Seite meistens strunzlangweiliges Songwriting ohne Innovation und musikalische Eigenständigkeit. Wobei sich hier natürlich die berechtigte Frage stellt, inwiefern sich Fans straighter Hardrock-Mucke im Stile der neueren BON JOVI überhaupt Innovationen wünschen?

Eigentlich beginnt das Ganze mit dem Ohrwurm-Rocker „When The Lights Go Down“ recht vielversprechend: Geile Chöre, knackige Hooklines, Hossa! Doch bereits die nachfolgenden „Falling Into You“ und „Take A Little Time“ vermögen da nichts mehr draufzusetzen und präsentieren sich nach dem exakt selben Strickmuster: Mehrstimmige Bridge/Chorus, eingängige aber belanglose Gesangslinien. „I Had Enough“ schlägt dann zwar eine rauere Gangart an und bringt damit zwischenzeitlich die erwünschte Abwechslung. Doch bereits bei „Run Run Run“ wandelt die Combo wieder auf den altbekannten ausgetretenen Pfaden. Daran ändert auch nichts, dass sich mit fortschreitender Laufzeit der Scheibe eine teils – sowohl stimmlich als auch kompositorisch – frappierende Ähnlichkeit mit den bereits genannten BON JOVI einstellt, wobei als Vergleich eher die neueren Alben der Multiplatin-Seller herhalten müssen. Dass diese Ähnlichkeit nicht rein zufällig ist, merkt man spätestens beim Track „Disconnected“, auf welchem die aus „Livin’ On A Prayer“ bekannte Talk Box eingesetzt und im Refrain textlich eine gar offensichtliche Annäherung versucht wird (wer den Track gehört hat, weiss was ich meine). Aber auch hier muss gesagt werden, dass die Schweden mit dem Song das Hitpotential des vorgenannten 80’s-Krachers nicht im Geringsten erreichen.

Der Sound von ANGELINE spricht grundsätzlich definitiv eine grössere Hörerschaft an, wird aber alle vergraulen, die nur im Entferntesten musikalische Ecken und Kanten sowie Eigenständigkeit erwarten. Im Endergebnis gibt das zwei Sterne - und ein wohlwollender dritter Stern für die Produktion und die handwerkliche Klasse der Musiker.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: symX (29.12.2011)

ANZEIGE
ANZEIGE