Abysmal Dawn - From Ashes (Re-Release)

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VÖ: 03.02.2012
Bandinfo: ABYSMAL DAWN
Genre: Death Metal
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Na klar. Nachdem die kalifornische Todesblei-Schmiede ABYSMAL DAWN seit einigen Jahren bei Relapse Records unter Vertrag steht, war es nur eine Frage der Zeit bis auch das einst via Crash Music publizierte Debütalbum „From Ashes“ noch einmal wiederaufgelegt wird. Ob dieser Schachzug auch der Vorbote für neues Material sein sollte, bleibt offen. Immerhin haben die Jungs erst vor fast genau einem Jahr mit „Leveling The Plane Of Existence“ von sich hören gemacht und die allerschnellsten waren Charles Elliott und Co. beim Songwriting noch nie. Das macht aber auch nix, denn gute Songqualität braucht auch Zeit zum Reifen.

Und diese Zeit nahmen sich die Burschen schon vor der Veröffentlichung von „From Ashes“. Während zigtausend andere Bands nach zwei Proberaumsitzungen mit einem halbgaren, durch und durch verwerflichen Tondokument die Märkte dieser Welt verseuchen, haben sich ABYSMAL DAWN ganze drei Jahre Zeit gelassen, ihre Ideen verinnerlicht und immer wieder reflektiert, um schlussendlich mit einem Debütalbum um die Ecke zu biegen, das schon anno 2006 zurecht mit überdurchschnittlich guten Kritiken belohnt wurde. Lag vielleicht auch daran, dass Elliott damals noch auf eine fixe Besetzung bauen konnte, mit der er sich jahrelang durch die Songs gefidelt hat.

Was auf den ersten Hör auffällt ist, dass ABYSMAL DAWN vor sechs Jahren noch wesentlich melodischer und europäischer, im Gegensatz dazu weitaus seltener mit filigraner Technik ans Werk gingen. Göteborg-Zitate gibt es in Songs wie dem eingängigen „Blacken The Sky“ oder dem rifflastigen „Solitude’s Demise“ zuhauf, durch das tiefe Gegrunze Elliotts und der überdurchschnittlich anspruchsvollen Kesselleistung von Drummer Terry Barajas hat dieses Erstwerk aber eine vorderhand amerikanische Ausprägung. Die gleichzeitig faserweichen wie ultrabrutalen Melodielinien lockern Songs wie das Highspeed-Geknarze „Salting The Earth“ oder das hervorragend instrumentierte „Servants To Their Knees“ schön auf, ohne ihnen den Drive oder die unnachgiebig harte Grundakzentuierung zu nehmen.

Alles in allem hat „From Ashes“ auch nach einigen Jahren Verdauungszeit nichts von seiner Magie als kometenhafter Einschlag in die amerikanische Death Metal Welt verloren. Nur schade, dass sich ABYSMAL DAWN in den folgenden Jahren noch stärker an den Technical Death Metal-Trend angebiedert haben und damit die ungezwungene Atmosphäre dieses Albums verloren ging. Übrigens: Relapse hat auch noch die selbstbetitelte 3-Track-Original-Demo aus 2004 an das Album gekoppelt. Für alle die wissen wollen, wie sich die Jungs über die Jahre zu Oberligamusikern gefrickelt haben.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (30.01.2012)

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