Saturnia - Alpha Omega Alpha

Um es gerade vorweg zu nehmen: Mit Metal hat das hier etwa so viel zu tun, wie PATRICK LINDNER mit der Damenwelt. Und auch die Bezeichnung „Psychedelic Rock“ trifft’s eigentlich nicht wirklich – denn rocken tut auf „Alpha Omega Alpha“ rein gar nichts. Vielmehr wird auf der Platte der Soundtrack zu sämtlichen bewusstseinserweiternden Substanzen geboten, die Vater Staat so auf seinen Verbotslisten führt. Da fliegen einem beim Anhören schon mal rosa Drachen, blaue Wölkchen und von den Teletubbies gesteuerte Raumschiffe um die Ohren – um nur einige Eindrücke zu nennen.

Alleinunterhalter Luis Simoes kredenzt uns hier während der nächsten gut 118 Minuten 16 ausufernde, meist überlange Songs – wobei die Bezeichnung „Songs“ hier wohl zu kurz greift, handelt es sich doch eher um vertonte Stimmungen, die irgendwo zwischen PINK FLOYD und 70s-Flower-Power-Trips pendeln. Da gibt es dann schon mal Harfenklänge und Vogelgezwischter („Arcanian Watcher“) oder vierminütige Effektspielereien („Specialists Of The Invisible"), die sich gänzlich von jeglicher Struktur lösen.

Das mag für den Otto-Normal-Hörer teils irritierend und manchmal nur schwer konsumierbar sein. Dennoch muss Meister Simoes attestiert werden, dass er sein Ding durchzieht – und zwar überzeugend! Wer also gerne ab und an im Einklang mit sich und der Welt – ob mit oder ohne THC-Rauchwolke – gediegen in andere Sphären abdriftet, findet hier mit Garantie das richtige Hörfutter. In der Endabrechnung gibt es für das Werk von mir zwar keine Bewertung, aber dafür vier Magic Mushrooms!