Amberian Dawn - Circus Black

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VÖ: 02.03.2012
Bandinfo: AMBERIAN DAWN
Genre: Symphonic Metal
Label: Spinefarm Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Finnen von AMBERIAN DAWN scheinen unermüdlich und legen seit ihrem Debüt aus dem Jahre 2008 nun mit "Circus Black" bereits ihr viertes Studioalbum ab. Trotz einigen Besetzungswechseln konnte die Band ihren Stil konsequent weiterentwickeln und für ihr neues Werk sogar hochkarätige Verstärkung anheuern in Persona Timo Kotipelto, Jens Johansson (beide STRATOVARIUS) und dem ehemaligen DREAMTALE-Sänger Tomi Viitola. "End Of Eden" war von der Strukturierung her etwas progressiver angehaucht und die Atmosphäre hielt sich fast durchgängig im düsteren Bereich.

"Circus Black" rudert da eher ein wenig zurück und klingt zugleich aber moderner, wobei ich das nicht auf alle Songs beziehen kann. Der Opener und zugleich der Titeltrack geht sofort in die Vollen mit ordentlichem Doublebass-Geballer und tollen fantasievollen Melodien. In den Strophen drosselt man das Tempo, allerdings nur, um dann im Chorus wieder Fahrt aufzunehmen und die Intromelodie samt toller Orchestrierung und natürlich Heidi's unvergleichlicher Stimme aufzugreifen. Ein von grundauf gelungener Opener, der sofort im Ohr hängen bleibt.

Die Produktion ist wie schon auf dem Vorgänger "End Of Eden" erstklassig. Druckvoll und homogen, an keiner Stelle wirkt die Scheibe überproduziert.
"Cold Kiss" ist die erste Single, in der Timo Kotipelto der guten Heidi Gesellschaft leistet. In seiner ganzen Grundstimmung kommt der Song sehr romantisch rüber und wirkt wie ganz großes Kino durch das "Gesangsduell" von Heidi und Timo. Insbesondere Timo's Part im Refrain lässt bei mir Gänsehaut aufkommen. Wann immer dieser Kerl seine Stimme ertönen lässt, wird mir persönlich ganz anders. Als alter STRATOVARIUS-Fan ist das natürlich nicht weiter verwunderlich. Für mich ganz klar der stärkste Song der Platte, weil er den Hörer für dreieinhalb Minuten in eine andere Welt entführt.

Allerdings entfaltet sich nicht jeder Song direkt beim ersten Durchgang. Insbesondere "Charnel's Ball" und "Guardian" wirken fürs erste sehr zäh und leider muss ich gestehen, dass sie sich auch nach zig Durchläufen ganz klar als die schwächsten Songs präsentieren, die den Gesamteindruck auch ein bisschen trüben. Aufgefangen werden diese etwas schwächeren Nummern von Uptempokrachern wie "Fight". Einer der wenigen Songs, der im Chorus von seiner Atmosphäre her sehr positiv wirkt und antreibt, etwas in eigene Hände zu nehmen. Ganz stark hervorheben möchte ich übrigens die rundum gelungene Instrumentierung. Was die Band hinter der Sängerin da auf die Beine gestellt hat, sucht im Symphonic Metal Bereich wirklich seinesgleichen! Die Gitarrensoli wirken sehr erfrischend und man merkt, dass da jemand mit Köpfchen am Werk ist. Tuomas Seppälä ist nicht nur ein exzellenter Gitarrist, auch seine Arbeit am Keyboard schenkt dem Album erneut einige toll inszenierte Melodien.

Was ich am Ende allerdings bemängeln muss, ist die Tatsache, dass mich das Gesamtwerk irgendwie nicht so richtig zu packen weiß. Vereinzelte Songs sind wirklich grandios und auch das ganze Album ist keineswegs schwach. Dennoch fehlt mir hier und dort irgendwie das gewisse Etwas, wie es auf "End Of Eden" oder "Clouds Of Northland Thunder" vorhanden war. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich "Circus Black" jedem Fan nur ans Herz legen kann. Auch wenn ich die zwei vorangegangenen Alben etwas stärker fand, findet man anno 2012 nur wenige Female Fronted Bands, die sich derart gut verkaufen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (15.03.2012)

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